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Zur neuen Studie: „You had one job“ – Wie könnte ein soziales Absicherungsmodell funktionieren?

Ein Gast-Blogbeitrag von Wolfgang Spiess-Knafl

Der dritte Teil der Kurzserie...

...sieht sich an, wie ein soziales Absicherungsmodell für „platform workers“ in Form eines Ecosystem Funds aussehen könnte. In diesem Zusammenhang stellen sich drei Fragen:

  1. Sollen „platform workers“ wie Selbstständige oder Unselbstständige behandelt werden?
  2. Wie kann man bei Uber arbeitslos werden?
  3. Wie kann man erreichen, dass Skills arbeitsmarkttauglich bleiben?

In der Regel arbeiten „platform workers“ ähnlich wie unselbständig Beschäftigte. Die Plattform regelt die Vertragserstellung, kontrolliert unter Umständen die Arbeitsleistung, übernimmt die Rechnungslegung und ist auch bei Beschwerden zuständig.

Im Rahmen der Studie wird der rechtliche Status nicht diskutiert, aber Plattformen sollten doch einen Beitrag zu den Sozialversicherungsleistungen leisten (was auch teilweise den Wünschen der Plattformen selbst entspricht). Es wird auf einen Beitrag der Plattform in Abhängigkeit der geleisteten Stunden hinauslaufen. Die Studie hat es nicht berechnet, aber ein Euro je geleisteter Stunde auf der Plattform könnte eine gute Basis sein. Für die „platform workers“ könnten 15% der jährlichen Arbeitserträge als Beitragszahlungen herangezogen werden.

Der zweite Themenkomplex betrifft die Arbeitslosigkeit. Es ist kaum vorstellbar, als Fahrer bei Uber arbeitslos zu werden. Es können die Einnahmen sinken oder die Perspektiven schwinden, aber eine Arbeitslosenversicherung braucht neue Konzepte.

Im Rahmen des Ecosystem Fund ist die Arbeitslosenversicherung eng mit der Erweiterung der persönlichen Skills verbunden. Frühestens nach 18 Monaten und alle 5 Jahre kann ein „platform worker“ 6 Monate an einer Weiterbildung teilnehmen. Die Leistungen umfassen dann Lebenserhaltungskosten und die Hälfte der Weiterbildungskosten bis zu einer gewissen Höhe. Damit kann man auch sicherstellen, dass Fähigkeiten arbeitsmarkttauglich bleiben.

Dieses Modell hätte den Vorteil, dass man unabhängig vom Beschäftigungsverhältnis sozialversichert ist. Es wäre auch einfach erweiterbar für andere Unternehmen oder Haushalte, die Interesse daran haben. Plattformunabhängige Freelancer könnten sich darüber versichern. Das Modell könnten auch das Voucher-Model für Haushaltsleistungen ersetzen.

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