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Steuerbelastung für die Mitte steigt wieder

Lukas Sustala
Lukas Sustala

Die Arbeitseinkommen von Durchschnittsverdienern werden in Österreich sehr hoch belastet. Wo man ansetzen könnte, um das zu ändern. 

Jedes Jahr veröffentlicht die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) den Taxing Wages Report, einen Bericht, der die Steuerbelastung in den OECD-Mitgliedsländern miteinander vergleicht. Aus der diesjährigen Ausgabe geht hervor, dass Österreich für Durchschnittsverdiener das Land mit der dritthöchsten Steuerbelastung auf Arbeit ist. 

Jedes Jahr 34.000 Euro

Geht man von einem Durchschnitts-Jahresverdienst von 57.000 Euro brutto aus, so werden jedes Jahr rund 34.000 Euro an Steuern und Abgaben fällig. Diese setzen sich zusammen aus: Einkommensteuer, Sozialversicherung seitens der Arbeitnehmer:innen und Dienstgeberbeiträgen. 

Weniger Steuern ≠ weniger Sozialleistungen 

Besonders an den skandinavischen Ländern sieht man: Eine geringere Abgabenquote muss nicht mit einem schlechteren Sozialstaat einhergehen. In Ländern wie Schweden oder Dänemark sind die Sozialleistungen sehr umfangreich, dennoch bleibt den Arbeitnehmer:innen mehr Nettogehalt. 

Während der Pandemie und der darauf folgenden Inflationskrise fing die Bundesregierung Einkommenseinbrüche durch mehrere Einmalzahlungen ab. Damit ist nun aber Schluss, und somit ist die Steuer- und Abgabenbelastung für Durchschnittsverdienende wieder gestiegen. 

Wie bleibt uns mehr von unserem Gehalt?

  • Eine Steuerreform, die den Faktor Arbeit entlastet, ist schon lange überfällig.
  • Die kalte Progression bedeutet jedes Jahr einen realen Kaufkraftverlust. Zwar hat die aktuelle Bundesregierung diese zu zwei Dritteln abgeschafft; um aber die heimliche Steuererhöhung ganz zu beenden, wäre es notwendig, die kalte Progression komplett abzuschaffen.
  • Die Lohnnebenkosten senken. Anders als oft behauptet, würde das nicht bedeuten, Sozialleistungen zu reduzieren. Es gibt andere Punkte, an denen man ansetzen kann. Beispielsweise könnte man die nichtarbeitnehmerbezogene Lohnnebenkosten, etwa den Familienlastenausgleichsfonds, aus dem Budget finanzieren. Andere, wie die Kammerumlage 2 für Wirtschaftskammer, könnte man gänzlich abschaffen. Auch eine effizientere Verwaltung könnte zu einer Kostenreduktion beitragen.

(Bild: Wilfried Pohnke, Pixabay)

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