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Ob in Sachen Kinderbetreuung wirklich Wahlfreiheit herrscht, hängt stark davon ab, wo man lebt. Der Ausbau verläuft aber nur schleppend, und der Anteil an Kleinkindern in Betreuungseinrichtungen, deren Öffnungszeiten mit einer Vollzeitarbeit der Eltern vereinbar sind, ist sogar gesunken.
Die gute Nachricht zu Beginn: Fast 95 Prozent aller Drei- bis-Fünfjährigen besuchen in Österreich eine elementare Bildungseinrichtung. Die schlechte Nachricht – die auch von vielen Medien aufgegriffen wurde – ist jedoch, dass nur rund die Hälfte der Drei- bis-Fünfjährigen in einer VIF-konformen Einrichtung betreut wird, also einem Kindergarten, dessen Öffnungszeiten und -tage mit einer Vollzeitarbeit der Eltern vereinbar sind. Bei Kleinstkindern – also den unter Zweijährigen – sieht die Lage nicht besser aus.
Insgesamt haben im Kindergartenjahr 2022/23 rund 30 Prozent aller Null- bis Zweijährigen eine elementarpädagogische Einrichtung besucht. Ein Drittel von diesen wurde in einer Einrichtung betreut, die ganztägige Öffnungszeiten aufwies. Das ist gegenüber dem Vorjahr eine geringfügige Verbesserung. Der Anteil an Kindern in Einrichtungen, die mit einer Vollzeitarbeit der Eltern vereinbar sind, macht mit 58,7 Prozent zwar sogar mehr als die Hälfte aus, hat sich aber im Vergleich zu den Vorjahren verringert. 2020/21 betrug er 64,1 Prozent und 2021/22 noch 59,8 Prozent. Dieser Wert für Gesamtösterreich verdeckt jedoch große regionale Unterschiede.
In Wien werden beispielweise 89,3 Prozent aller fremdbetreuten Kinder in VIF-konformen Einrichtungen betreut und weitere 10,5 Prozent in Kindertagesheimen, die zumindest ganztägige Öffnungszeiten anbieten. Die Bundeshauptstadt weist somit in Sachen Vereinbarkeit den höchsten Wert auf. Schlusslicht ist Oberösterreich, wo nicht einmal ein Viertel (24,1 Prozent) aller Kinder in VIF-konformen Institutionen ein elementarpädagogisches Angebot in Anspruch nehmen. 62,1 Prozent aller Kindergartenkinder unter zwei Jahren besuchen jedoch zumindest eine Einrichtung, die ganztägig geöffnet ist.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil an fremdbetreuten Kindern damit kaum verbessert. Das liegt auch am nur schleppend verlaufenden Ausbau des Kinderbetreuungsangebots. Neben dem politischen Unwillen der Verantwortlichen erweist sich auch der grassierende Fachkräftemangel als Hemmschuh einer Angebotsausweitung. Wenn es im Tempo der letzten Jahre weiter geht, wird es in Österreich noch rund 30 Jahre dauern, bis wir das Niveau Dänemarks erreicht haben, wo 66 Prozent aller unter Dreijährigen in einer Kinderbetreuungseinrichtung betreut werden. Das haben wir zumindest Anfang 2023 errechnet, vielleicht sind es daher mittlerweile auch nur mehr 29 Jahre. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn ein einseitiger Fokus auf Betreuungsplätze kann sich als bildungspolitischer Bumerang erweisen.
Denn die Quantität ist bei weitem nicht der wichtigste Parameter in der Kinderbetreuung. Gerade bei Kleinstkindern kann eine schlechte, wenig kindgerechte und instabile Betreuung zu emotionalem Stress und damit in weiterer Folge zu psychischen Problemen führen. Ein qualitätsvoller Aufbau mit gut ausgebildetem, empathischem Personal und altersadäquaten, möglichst kleinen Gruppengrößen ist daher das Um und Auf beim Ausbau des elementarpädagogischen Angebots.
Eine vorausschauende Bildungspolitik kann daher nicht nur darin bestehen, beim nächsten Mal eine bessere Betreuungsstatistik liefern zu können, sondern sollte zusätzlich die Bedürfnisse der Kinder stärker in den Blick nehmen.
(Bild: visualspace/iStock)
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