Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anteil an fremdbetreuten Kindern damit kaum verbessert. Das liegt auch am nur schleppend verlaufenden Ausbau des Kinderbetreuungsangebots. Neben dem politischen Unwillen der Verantwortlichen erweist sich auch der grassierende Fachkräftemangel als Hemmschuh einer Angebotsausweitung. Wenn es im Tempo der letzten Jahre weiter geht, wird es in Österreich noch rund 30 Jahre dauern, bis wir das Niveau Dänemarks erreicht haben, wo 66 Prozent aller unter Dreijährigen in einer Kinderbetreuungseinrichtung betreut werden. Das haben wir zumindest Anfang 2023 errechnet, vielleicht sind es daher mittlerweile auch nur mehr 29 Jahre. Doch dabei ist Vorsicht geboten, denn ein einseitiger Fokus auf Betreuungsplätze kann sich als bildungspolitischer Bumerang erweisen.
Denn die Quantität ist bei weitem nicht der wichtigste Parameter in der Kinderbetreuung. Gerade bei Kleinstkindern kann eine schlechte, wenig kindgerechte und instabile Betreuung zu emotionalem Stress und damit in weiterer Folge zu psychischen Problemen führen. Ein qualitätsvoller Aufbau mit gut ausgebildetem, empathischem Personal und altersadäquaten, möglichst kleinen Gruppengrößen ist daher das Um und Auf beim Ausbau des elementarpädagogischen Angebots.
Eine vorausschauende Bildungspolitik kann daher nicht nur darin bestehen, beim nächsten Mal eine bessere Betreuungsstatistik liefern zu können, sondern sollte zusätzlich die Bedürfnisse der Kinder stärker in den Blick nehmen.
(Bild: visualspace/iStock)