Österreich, Land des Arbeitskräfte-mangels
Österreich ist in den vergangenen Monaten im europäischen Vergleich zum „Land des Arbeitskräftemangels“ geworden. In keinem anderen europäischen Land sind mehr Stellen offen und unbesetzt als in Österreich, wie aktuelle Daten von Eurostat zeigen.
Foto: Mika Baumeister / Unsplash.

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In Österreich ist die offiziell ermittelte Vakanzen-Rate, d.h. der Anteil der offenen an allen Stellen, mittlerweile auf fünf Prozent geklettert. Das ist fast zwei Prozentpunkte höher als im Schnitt der Euro-Zone. Bei einer Vakanzen-Rate im Euro-Schnitt wären in Österreich nicht 200.000 Stellen unbesetzt, sondern 120.000, das ist also eine Differenz von 80.000 unbesetzten Stellen.
Faktoren und Ursachen
Dazu tragen viele Faktoren bei, nicht zuletzt der mittlerweile klar sichtbare demografische Wandel, der dazu führt, dass kleinere junge Jahrgänge auf dem Arbeitsmarkt die größeren älteren Jahrgänge ersetzen, die in Pension gehen.
Doch es ist offensichtlich, dass die Wirtschaftspolitik einen Beitrag zum verschärften Mangel leistet:
- Arbeit ist in Österreich immer noch sehr hoch besteuert. Dadurch werden Mehrstunden oder der Wechsel von Teil- auf Vollzeit steuerlich besonders hoch belastet.
- Die Regierung ist bei der Reform des Arbeitslosengeldes gescheitert. Diese hätte zum Ziel gehabt, die Zeit in Arbeitslosigkeit zu reduzieren.
- Die Rot-Weiß-Rot-Karte ist bis heute kein gutes Werkzeug (Pull-Faktor), international gesuchte Fachkräfte anzulocken.
- Ältere Menschen leben immer länger gesünder, bleiben dem Arbeitsmarkt in Österreich aber dennoch wesentlich kürzer erhalten als etwa in Schweden oder Dänemark.
Abhilfe für den Arbeitskräftemangel
Welche Ansätze es geben könnte, um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, haben wir bereits im vergangen Jahr in einer ausführlichen Studie untersucht.