Der demografische Wandel ist ja im Prinzip sehr positiv. Die Alterung der Gesellschaft ist Folge vieler Errungenschaften, von der modernen Medizin über die Möglichkeit, individuell und frei über die eigene Familienplanung zu entscheiden. Doch ein Sozialstaat, der auf demografische Trends keine Rücksicht nimmt, macht aus den Fortschritten unnötigerweise Risiken. Und der jüngste Bericht der Alterssicherungskommission beweist, dass die Situation zur nachhaltigen Finanzierung der Pensionsansprüche in Österreich alles andere als gesichert ist. Dass der Bund bis 2026 um fünf Milliarden Euro mehr in die Pensionsversicherung zuschießen muss (Wiener Zeitung), ist ein untrügliches Signal dafür, wie der Generationenvertrag aus den Fugen gerät.
Der Bevölkerungsökonom Bernhard Binder-Hammer hat heuer für das NEOS Lab einen aktuellen Policy Brief verfasst, und aus wissenschaftlicher Sicht Möglichkeiten skizziert, den Generationenvertrag zu retten – nachzulesen hier.
Wenn nun die Alterssicherungskommission am 30. November 2021 tagt, dann ist die Situation des österreichischen Pensionssystems so prekär wie lange nicht. Die Milliarden, die nötig sind, um die Löcher zu stopfen, fehlen an anderer Stelle des Budgets. Länder wie Schweden oder Dänemark haben ihre Sozialstaaten schon vor Jahrzehnten darauf eingestellt, trotz des demografischen Wandels solide zu sein, und haben etwa das Pensionsantrittsalter flexibilisiert oder Kapitaldeckung eingeführt. Diese Resilienz fehlt in Österreich – während sich die demografischen Rahmenbedingungen langsam, aber bestimmt, ändern.
Wie wir den Generationenvertrag retten können
Unser Policy Brief zur Rettung des Generationenvertrags kann hier nachgelesen werden.