5 Gründe, um 2025 optimistisch zu bleiben
Zugegeben, die Titelzeilen der Zeitungen versprühen derzeit nicht gerade Hoffnung und gute Laune. Doch ob Sie’s glauben oder nicht: Es gibt ein paar Gründe, zuversichtlich ins Jahr 2025 zu schauen.
Ein Blogbeitrag von Josef Lentsch
Im Zentrum des Liberalismus als Grundposition der politischen Philosophie stehen das Individuum, seine Freiheit und Verantwortung, als auch die Frage, wie eine Ordnung der Freiheit aussehen kann. Gerade weil liberale Errungenschaften wie die liberale Demokratie, der Rechtsstaat oder Grundrechte zu Beginn des 21. Jahrhunderts verstärkt unter Druck geraten, wollen wir uns mit einer siebenteiligen Veranstaltungsreihe auf eine ideengeschichtliche Spurensuche begeben: was sind die Quellen, aus denen sich liberale Ideen speisen? Welche liberalen Ideen haben überdauert, welche gilt es zu hinterfragen? Und wie kann ein erfolgreicher liberaler Zugang zu Politik im 21. Jahrhundert gestaltet sein?
29. März um 18.30 Uhr „Philosophische & historische Wurzeln des Liberalismus“
Impulsgeber Rahim Taghizadegan und Ronald Pohoryles
Wo entstanden die ersten liberalen Ideen? Was bedeutete „Freiheit“ im historischen, philosophischen und politischen Kontext, und wie wandelte sich diese Bedeutung über die Zeit? Welche politische Rolle spielten Liberale, woher kommt dieses Etikett und wer ist darunter eigentlich einzuordnen?
Rahim Taghizadegan ist ein österreichischer Ökonom, Philosoph und Publizist & leitet in Wien die private Bildungseinrichtung „scholarium“. Er hatte Lehraufträge an der Universität Liechtenstein, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zurzeit ist Taghizadegan zudem wissenschaftlicher Assistent an der Internationalen Akademie für Philosophie in Liechtenstein und Dozent an der IMC University in Krems.
Ronald Pohoryles ist Vorstand der ICCR Foundation und Präsident der „European Association for the Advancement of the Social Sciences. Desweiteren ist er Privatdozent und habilitierter Politikwissenschaftler und lehrt an verschiedenen österreichischen und ausländischen Universitäten. Zuletzt hielt er am Institut für Politikwissenschaften ein Seminar zur Aktualität von Adam Smith, aus der das von ihm herausgegeben Buch bei Metropolis entstand. Politisch ist er im Rahmen der europäischen Liberalen als Präsident der österreichischen ALDE-Mitglieder tätig.
Facebook: https://www.facebook.com/events/776461692504324/
5. April um 18.30 Uhr „Politischer Liberalismus“
Impulsgeber Christopher Gohl
Demokratie und Bürger_innengesellschaft sind zwei Begriffe, die untrennbar mit liberalen Ideen verbunden sind. Was unterscheidet eine liberale Demokratie von einer „gelenkten“ wie in Russland, oder einer „illiberalen“ wie in Ungarn? Welche Rolle spielen Institutionen, und welche die Bürger_innen in einer liberalen Politik? Wie ist das Verhältnis von repräsentativer und direkter Demokratie aus liberaler Sicht zu beurteilen? Wie grenzt sich der politische Liberalismus von Konservatismus und Sozialismus ab? Was hat es mit der „prozeduralen“ Kritik am Liberalismus auf sich? Und was bedeutet eine Ordnung der Freiheit in der Praxis?
Christopher Gohl ist Dozent am Weltethos-Institut an der Universität Tübingen, seit 2012 lehrt und forscht er zu Fragen weltbürgerlicher Verantwortung in der Wirtschaft. Davor war er Leiter der Abteilung Politische Planung, Programm und Analyse der FDP. Er ist jetzt Ombudsmann der Liberalen und Mitglied im Circle of Friends des Progressiven Zentrums.
Facebook: https://www.facebook.com/events/775643519261381/
26. April 18.30 Uhr „Österreichische Schule der Nationalökonomie vs. Neoliberalismus“
Impulsgeber Rahim Taghizadegan
Für Ludwig von Mises, den letzten großen Klassisch-Liberalen Österreichs, war Liberalismus bloß angewandte Ökonomik. Die ursprünglichen Neoliberalen widersprachen diesem Ansatz aufs Schärfste. Der Begriff des Neoliberalismus hat seitdem einen verblüffenden Wandel durchgemacht und dient heute meist als politischer Kampfbegriff. Was wollten die Neoliberalen, woran sind sie gescheitert? Noch größere Missverständnisse umgeben heute die in Österreich fast gänzlich vergessene Österreichische Schule. In den letzten Jahrzehnten wurde diese Tradition, ausgehend von den USA, als Alternative zur Neoklassik mit ihrem „homo oeconomicus“ wiederentdeckt. Was sind die Essenzen dieser Tradition, was hat sie mit dem Liberalismus zu tun und wo unterscheidet sie sich vom Neoliberalismus?
Rahim Taghizadegan ist ein österreichischer Ökonom, Philosoph und Publizist & leitet in Wien die private Bildungseinrichtung „scholarium“. Er hatte Lehraufträge an der Universität Liechtenstein, der Wirtschaftsuniversität Wien und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zurzeit ist Taghizadegan wissenschaftlicher Assistent an der Internationalen Akademie für Philosophie in Liechtenstein und Dozent an der IMC University in Krems.
8. Mai, 12.30 Uhr „Wirtschaftsliberalismus“
Impulsgeber Franz Schellhorn
Kooperation und Wettbewerb sind zwei zentrale Konzepte für die ökonomische Ausprägung des Liberalismus. Der freie Markt sorgt für die effiziente Steuerung von Art-, Preis und Menge der Sach- und Dienstleistungen über Angebot und Nachfrage. Dafür sind private Freiheiten wie Vertragsfreiheit oder Gewerbe- und Berufsfreiheit entscheidend. Auf internationaler Ebene befürwortet er Freihandel und bekämpft Handelshemmnisse. Was zeichnet eine freie Marktwirtschaft aus, was steht ihr im Weg, und was sind ihre Grenzen? Wie sieht der Wirtschaftsliberalismus die Rolle und die Grenzen des Staates? Und wie ist die ordoliberale Kritik einer „ökonomistischen Verengung“ des Wirtschaftsliberalismus zu beurteilen?
Franz Schellhorn ist Leiter des Thinktanks „Agenda Austria“ in Wien. Zuvor war er viele Jahre vorerst als Redakteur dann als Leiter des Wirtschaftsressorts und als stellvertretender Chefredakteur bei der Tageszeitung „Die Presse“ beschäftigt.
19. Mai 12.00 Uhr „Sozialliberalismus & Bürger_innenrechte“
Impulsgeber_innen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Gerhart Baum
Isaiah Berlin unterschied zwischen zwei Freiheiten: negative Freiheit, in der Menschen frei sind von staatlichem Zwang und dem Zwang anderer („Freiheit von“), etwa im Rahmen von garantierten Bürger_innenrechten; und positiver Freiheit, in der konkrete Handlungsmöglichkeiten, etwa die Teilhabe an öffentlichen Gütern wie Bildung, auch tatsächlich genutzt werden können („Freiheit zu“). Ralf Dahrendorf sprach in dem Zusammenhang auch von „Lebenschancen“. Woher kommen Konzepte wie Menschenwürde, Chancengleichheit und Nachhaltigkeit, und was ist die Rolle des Staates aus sozialliberaler und bürgerrechtlicher Sicht?
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger war von 2009 bis 2013 Bundesministerin der Justiz. Bereits unter der Regierung von Bundeskanzler Helmut Kohl bekleidete sie von 1992 bis 1996 dieses Amt. Sie war europapolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, von 2000 bis 2013 Landesvorsitzende der FDP Bayern, ab dem Jahr 2003 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates sowie von 2002 bis 2009 stellvertretende Fraktionsvorsitzende und rechtspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion.
Gerhart Baum war von 1966 bis 1998 Mitglied im FDP-Bundesvorstand, sowie stellvertretender FDP-Bundesvorsitzender. 1972 wurde Baum von Hans-Dietrich Genscher zunächst als Parlamentarischer Staatssekretär ins Kabinett von Willy Brandt berufen. Von 1978 bis 1982 war er Bundesminister des Inneren. In den Jahren 1978–1994 gehörte er dem Deutschen Bundestag an; seit dem Jahr 1992 engagiert er sich in der internationalen Menschenrechtspolitik.
6. Juni, 18.30 Uhr „Die kommunitaristische Kritik am Liberalismus“
Impulsgeber Harald Stelzer
Im Zentrum von liberalen Ideen steht das Individuum, im Zentrum von kommunitaristischen Überlegungen, die Gemeinschaft. Damit liegt der Beziehung dieser Positionen eine gewisse Spannung zugrunde. So wird etwa im Kommunitarismus das Gemeinwohl über partikulare individuelle Interessen gestellt. Dafür wird dem Liberalismus vorgeworfen, den Gemeinsinn zu vernachlässigen und zur Auflösung sozialer Bindungen zu führen, wodurch letztlich auch ein auf Partizipation beruhendes Gemeinwesen unterlaufen würde. Hier stellt sich auch eine Verbindung zur Kritik her, die in letzter Zeit sowohl an der Europäischen Union als auch am Freihandel geübt wurde. Inwiefern aber bieten Rückzug in die Gemeinschaft und Protektionismus echte Alternativen zum liberalen Gesellschafts- und Wirtschaftsmodell, und welche „Kosten“ sind mit der Übernahme kommunitaristischer Positionen verbunden?
Harald Stelzer ist Professor für Philosophie und Leiter des Arbeitsbereiches Politische Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz. In seinem neuesten Buch argumentiert er für eine Kritik an der Moralphilosophie des Kommunitarismus. In den Jahren 2013 bis 2014 arbeitete Stelzer am Institute for Advanced Sustainabillity Studies (IASS) in Potsdam. Er ist zudem Mitherausgeber des Berichts für das Projekt EuTRACE der Europäischen Kommission.
19. Juni, 18.30 Uhr „Liberalismus im 21. Jahrhundert“
Impulsgeber Josef Lentsch
Ciudadanos in Spanien, Nowoczesna in Polen oder NEOS in Österreich: seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist eine neue Gründerzeit von liberalen Bewegungen quer durch Europa zu beobachten. Sie sind gleichermaßen zur Verteidigung der offenen Gesellschaft wie auch der Neuerfindung des politischen Zentrums angetreten. Was sind die Gemeinsamkeiten, was die Unterschiede? Wie passen liberale Ideen und ein wertebasierter Ansatz zusammen? Welche Rolle spielt die Programmatik, und welche das Organisationsdesign?
Josef Lentsch ist Direktor von NEOS Lab, der Parteiakademie von NEOS. Er ist Vorstandsmitglied des European Liberal Forum, der Dachorganisation der liberalen Stiftungen und Think Tanks in Europa, und studierte Psychologie an der Universität Wien sowie Public Administration an der Harvard University.
5 Gründe, um 2025 optimistisch zu bleiben
Zugegeben, die Titelzeilen der Zeitungen versprühen derzeit nicht gerade Hoffnung und gute Laune. Doch ob Sie’s glauben oder nicht: Es gibt ein paar Gründe, zuversichtlich ins Jahr 2025 zu schauen.
Wie steht’s jetzt um die Demokratie?
Am Ende des Superwahljahrs 2024 stellt sich die Frage, wie es um die Demokratie in Österreich und Europa steht. Weder die Wahlergebnisse noch die politischen Erdbeben in Deutschland und Frankreich geben auf den ersten Blick viel Hoffnung, ganz zu schweigen von der schlechten Wirtschaftslage. Und doch genießt Europa gerade jetzt so viel Vertrauen wie schon lange nicht.
Und was wird aus den Pensionen?
Nicht nur Österreich, sondern fast die ganze Welt ist mittlerweile im Zeitalter der Entvölkerung angekommen: Die Fertilitätsrate sinkt oder stagniert auf niedrigem Niveau, gleichzeitig steigt die Lebenserwartung immer weiter. Was bedeutet das für den Sozialstaat? Und wird einmal die Pensionen der Jungen bezahlen? Von Georg Lundström-Halbgebauer und Lukas Sustala.