Wir haben sie hier schon einige Male thematisiert, aber die Inflation sorgt für eine massive Verschärfung der kalten Progression. Diese "Inflationssteuer" lässt schon bei vermeintlich geringen Inflationsraten immer mehr Kaufkraft von den Bürgern zum Fiskus fließen, was das Gegensteuern mit regelmäßigen Steuerreformen erfordert. Genügend Länder haben sie daher abgeschafft, etwa die Schweiz oder Schweden.
Auf Basis der heurigen Inflation wird die kalte Progression 2023 wohl rund zwei Milliarden Euro an ungerechtfertigten Steuererhöhungen in die Kassen des Finanzministers spülen. Es ist daher nicht überraschend, dass sich immer mehr Experten auch für eine dauerhafte Abschaffung der Inflationssteuer aussprechen, in einem Gastkommentar für den Standard zuletzt etwa der WIFO-Chef. Das würde die Kaufkraft stärken, ohne, wie etwa die Senkung der Mehrwertsteuer, den Energieverbrauch direkt zu subventionieren.