Das zweitgrößte Einkommensplus verzeichneten Vertragsbedienstete (plus 3,6 Prozent), vor den Beamten im Ruhestand (plus 3,3 Prozent). Letztere haben im Vergleich zu den sonstigen Pensionisten freilich ohnehin deutlich höhere Ruhensbezüge, die mit durchschnittlich 31.459 Euro sogar etwas über den Aktivbezügen eines durchschnittlichen Arbeitnehmers oder einer Arbeitnehmerin liegen.
Am geringsten fiel das Einkommensplus im Vorjahr (gemessen an ganzjährigen Bezügen und Vollzeitbeschäftigung) bei den Angestellten aus (plus 2,2 Prozent). Ihre Nettobezüge sind also trotz Steuerentlastung im Schnitt nur geringfügig stärker als die Inflation (1,4 Prozent im Jahr 2020) gestiegen.
Einkommen im Tourismus und der Gastronomie gesunken
Der Einkommensblick auf die einzelnen Wirtschaftsbereiche ist zum Teil ein Spiegelbild der Krisenbetroffenheit. In der Beherbergung und der Gastronomie sind die Nettojahreseinkommen (wieder für ganzjährig Vollzeitbeschäftigte) um 2,4 Prozent gesunken. Hier konnte die Steuerentlastung also die Einkommenseinbußen nicht vollständig kompensieren. Auch in der Kategorie "Kunst, Unterhaltung und Erholung" gab es sinkende Nettoeinkommen.
Am anderen Ende der Skala gibt es das größte Einkommensplus (5,6 Prozent) in der Rubrik "sonstige Dienstleistungen". In dieser Kategorie sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen verbucht. Die Mitarbeiter der Kammern konnten im Krisenjahr also die höchste Steigerung der Nettoeinkommen erzielen. Auch die öffentliche Verwaltung schneidet mit 3,5 Prozent überdurchschnittlich gut ab.