Vielfalt meint auch Geschlechtervielfalt – und gerade sie kommt in Österreich in sämtlichen Bereichen zu kurz. Erst im Juni 2023 zeigte etwa der Geschlechtergleichstellungsindex (herausgegeben vom Weltwirtschaftsforum), dass Österreich von Spitzenpositionen weit entfernt und zuletzt gar auf Rang 47 unter 146 Ländern abgerutscht ist. Berechnungen der EU-Kommission zeigten im Rahmen des Equal Pay Days 2023 wiederum, dass „Vielfalt“ am Arbeitsmarkt weiterhin nur dort herrscht, wo sie nicht angebracht ist: bei der Entlohnung.
Das könnte auch daran liegen, dass wir auch bei den politischen Entscheidungsorganen Österreichs Geschlechtervielfalt vergebens suchen. Auf sämtlichen politischen Ebenen bleibt die Hälfte der Bevölkerung stark unterrepräsentiert. So gibt es in Österreich nur 10 Prozent Bürgermeisterinnen, 24 Prozent Gemeinderätinnen, und auch in den meisten Landtagen gibt es Luft nach oben, vor allem in Kärnten, wo der Frauenanteil bei 16,7 Prozent liegt.