Wenn also dieser Tage die Bundesregierung das Ziel ausgibt, dass die Diversifizierung der Gasquellen oberste Priorität hat, dann stimmt das zwar einerseits, aber davon ist andererseits noch sehr wenig zu sehen. So oder so ist klar, dass die extrem stark gestiegenen Gaspreise in Österreich eine besonders große Rolle spielen, weil die heimische Volkswirtschaft einen recht großen Teil des Energiebedarfs mit Gas deckt (Siehe auch IWF, 2022).
Für das hohe Gasspeicher-Ziel von 80 Prozent vor der nächsten Heizsaison wird es also jedenfalls teuer, aber vielleicht sogar knapp. Denn seit Juni sind die gelieferten Gasmengen durch Russland merklich gebremst worden. Speicherziele werden so wesentlich schwieriger zu erreichen. Und wenn nicht genug bis zum 1. Oktober eingespeichert werden kann, dann ist absehbar, dass im Falle eines vollständigen russischen Lieferstopps mit Knappheiten zu rechnen ist. Das heißt nichts anderes, als dass es in einigen Bereichen der österreichischen Volkswirtschaft zu Vollbremsungen kommen wird, zu Produktionsausfällen und zu deutlichen Preissteigerungen bei den so betroffenen Produkten.