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Politik & Pommes: Die Talentboard-Brüsselreise 2025
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Das österreichische Bildungssystem befindet sich im Sinkflug, die PISA-Ergebnisse werden seit Jahren schlechter. Noch hätten wir Zeit gegenzusteuern, um schlimmere Abstürze zu verhindern. Dass die Bundespolitik auf die aktuellen Ergebnisse reagieren und einen Kurswechsel vornehmen wird, ist allerdings nicht zu erwarten.
Große Erleichterung dieser Tage im Bildungsministerium. Die PISA-Studie 2022 zeigt: Österreich hat weniger schlecht abgeschnitten als befürchtet. Und, was uns in Wirklichkeit nicht nur im Fußball stets besonders freut: Deutschlands Ergebnisse fallen schlechter aus als unsere. Anlass für erleichtertes Aufatmen? Mitnichten.
Die Tatsache allein, dass andere noch schlechter abschneiden, kann nicht ernsthaft Grund für Zufriedenheit sein. Denn so oder so geht der Abwärtstrend im Bildungsbereich weiter, eine Trendwende ist auch weiterhin nicht in Sicht. Aber der Reihe nach.
Die OECD erhebt im Rahmen der PISA-Studie unterschiedliche Kompetenzbereiche. In keinem einzigen dieser Bereiche schaut es für Österreich besonders gut aus. Waren die Ergebnisse bis 2012 immerhin durchwachsen, werden die Leistungen seither konstant schlechter. Sowohl in Mathematik (–12 Punkte im Vergleich zu 2018) als auch in den Lesefähigkeiten (–4 Punkte im Vergleich zu 2018) ist ein deutlicher Leistungsabfall zu verzeichnen.
Bei der Lesekompetenz liegt Österreich nun nur mehr im OECD-Schnitt, nicht mehr darüber. Was die Lesefähigkeiten angeht, liegen wir näher an Ungarn als am EU-Spitzenreiter Estland.
Die einzige Ausnahme bilden die naturwissenschaftlichen Kompetenzen: Hier ist es zwischen 2018 und 2022 zu keiner Veränderung gekommen.
Überzeugte Verfechter des österreichischen Schulsystems würden an dieser Stelle wohl einige Punkte zu seiner Ehrenrettung einwenden. Zum einen, dass Österreich 2022 in Mathematik und Naturwissenschaften immer noch über dem OECD-Schnitt liegt. Zum anderen, dass der Leistungsabfall zwischen 2018 und 2022 im OECD-Schnitt deutlich stärker ist als in Österreich selbst. Man könnte also behaupten, Österreich spiele in Sachen Bildung immer noch in einer Liga mit den reichen Industriestaaten! Und all das ist auch vollkommen richtig. Dennoch kann man all diese Einwände nicht einfach so stehen lassen – denn in ihnen steckt die fatalistische Versuchung, einen simplen, doch vollkommen falschen Schluss zu ziehen. Nämlich:
„Da kann man halt nichts machen.“ Doch das Gegenteil ist der Fall.
Die Leistungsrückgänge des österreichischen Schulsystems verzeichnen wir seit zehn Jahren durchgehend. Sie sind ein negativer Trend, kein einmaliges ungünstiges Ereignis. Verpassen wir es heute gezielt gegenzusteuern, ist schon morgen mit weiteren Verschlechterungen zu rechnen. Das schadet der österreichischen Bevölkerung ebenso wie dem Wirtschaftsstandort Österreich.
Der Leistungsverlust seit 2018 ist kein Naturgesetz. Das zeigen vor allem ostasiatische Staaten: Beim PISA-Gewinner Singapur etwa gab es sogar Leistungszuwächse in Naturwissenschaften und Mathematik.
Negative Entwicklungen sind nicht unumkehrbar. Man muss ihnen nur planvoll und strategisch begegnen, statt panisch undurchdachte Lösungsansätze aus der Hüfte zu schießen. Warum eine schlechte Auflage nicht als Startrampe für die Zukunft nutzen?
Die PISA-Ergebnisse könnten Basis für eine Bildungsstrategie 2035 sein: eine Strategie, die versucht, Schwachstellen im Bildungssystem gezielt zu verbessern. Die Grundlage dafür muss allerdings eine veränderte Haltung gegenüber Bildung und Schule sein:
Nutzen wir die dürftigen PISA-Ergebnisse, um mutig in die neuen Zeiten zu schreiten. Und geben wir uns nicht mehr mit einem Mittelmaß zufrieden, das sich obendrein laufend verschlechtert. Wir alle haben in Zukunft Besseres verdient.
(Bild: PeopleImages/iStock)
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