Ein Policy Brief von Kurt Kratena, Günther Oswald und Lukas Sustala
Österreich ist noch weit davon entfernt, die neuen Klimaziele, die sich aus den ambitionierten Plänen der EU-Kommission ergeben, zu erfüllen. Im heimischen Steuersystem gibt es zwar diverse Umweltsteuern und -abgaben, im internationalen Vergleich sind diese aber vergleichsweise niedrig. Eine explizite CO2-Besteuerung, wie sie zahlreiche andere Länder schon vor längerer Zeit eingeführt haben, fehlt. NEOS haben bereits im Jahr 2018 ein Konzept für eine ökologische Steuerreform vorgelegt. Ausgehend von diesem Modell wurde in diesem Policy Brief gemeinsam mit dem Umweltökonomen Kurt Kratena durchgerechnet, welche ökonomischen und ökologischen Auswirkungen damit verbunden wären und inwiefern die neuen EU-Klimaziele erreichbar wären.
Die Studie im Überblick
„Das System wird einerseits transparenter, andererseits wird auch stärker der Konsum, also das Autofahren, und weniger die Anschaffung besteuert. Das Modell stellt also stärker auf das Verursacherprinzip ab.“
Günther Oswald, Studienautor
Zahlen & Fakten
Was ein CO2-Preis von 350 Euro in der durchgerechneten Simulation bewirkt
3,5 %
durchschnittliche Einkommenssteigerung
–50 %
Senkung des Diesel- und Ölverbrauchs bis 2030
+100 %
Steigerung der thermischen Gebäudesanierung
Warum ein co2-preis?
Es gibt vor allem ein ökonomisches Instrument, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten: ein CO2-Preis. Warum, erklärt Ökonom und Direktor des NEOS Lab Lukas Sustala in diesem Video.
Resümee
Massive CO2-Rückgänge
Das durchgerechnete Modell ist geeignet, deutliche CO2-Rückgänge zu bewirken. Bei einer reinen Betrachtung der CO2-Ziele können mit einem finalen Preis von 350 Euro pro Tonne bereits annähernd die verschärften Ziele der EU-Kommission erreicht werden.
Höhere Besteuerung von Öl, Gas
Der angenommene Preis würde vor allem bei Öl und Gas zu einer deutlich höheren effektiven Besteuerung führen. Im Jahr 2030 läge die Gesamtbelastung bei Öl und Gas um gut 300 Euro pro Tonne CO2-Äquivalent höher als im Status quo.
Unterstützung von Niedrigverdienern?
Zu diskutieren wäre, in welcher Form Niedrigverdiener:innen unterstützt werden müssen. Etwa Personen, die sich die Umrüstung auf neuere Technologien nicht leisten können oder gar nicht darüber entscheiden können (z.B. Mieter:innen bei der Frage bezüglich eines Tausches ihres Heizsystems).