Die Herausforderungen für die liberale Demokratie heute seien groß. Tatsachen wie die Finanzierung der Medien durch Inserate oder die angestrebte Verstaatlichung der journalistischen Ausbildung sind für Schmidt demokratiepolitische Skandale. Diese stehen nur exemplarisch für eine generelle Zuspitzung der politischen Lage und die vielschichtigen Herausforderungen unserer Zeit. Insbesondere die soziale Frage liefere Spaltungspotenzial. Selbstbestimmung, die den Menschen durch den Staat ermöglicht und gesichert werden muss, führt Schmidt als liberale Antwort ins Feld.
Der allgemeine Rechtsruck sei spürbar geworden. Unerträglich sei es, wenn sich rechte Politiker:innen als neue Mitte stilisierten. Mit einem Appell wandte sich Schmidt schließlich ans Publikum: So frustrierend und enttäuschend es auch manchmal sein kann, für mehr Liberalität zu arbeiten, es sei niemals sinnlos. Ganz im Gegenteil, wie gerade heute ersichtlich ist.
Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zog Mlinar die Verbindung zu George Orwell, und zwar mit der Frage: Glauben wir an die Kraft des Rechts, oder glauben wir an die Kraft der Macht? Mlinar sieht dabei nichts Geringeres als den Einsatz für das demokratische Fundament der offenen Gesellschaft als Auftrag liberaler Parteien. So trägt ihr Buch mit Michael Bernhard auch den Untertitel „Im Auftrag der Freiheit: Ein Comeback des Liberalismus“.
Für NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger stehen heute mehr denn je die Grundpfeiler der gesamten liberalen Gesellschaftsordnung auf dem Spiel. Was zuvor noch als Selbstverständlichkeit gegolten habe, gerate zunehmend ins Wanken, dabei mute Freiheit den Bürger:innen durchaus viel zu. Dennoch lohne es sich, für Freiheit, Frieden und Wohlstand im Rahmen einer offenen Gesellschaft selbstbewusst und optimistisch einzustehen. Meinl-Reisinger resümiert abschließend: „Es braucht uns ganz dringend!“