Die Sanierung der öffentlichen Hand wird auch dadurch erschwert, dass es sehr selten einen gemeinsamen Überblick, geschweige denn: eine Steuerung aller öffentlichen Finanzierungen gibt. Jedenfalls nicht zeitnah. Je nach Politikfeld tragen jedenfalls Bund, Sozialversicherung (SV), Länder und Gemeinden unterschiedliche Verantwortung. Die nachstehende Grafik veranschaulicht die Verteilung der konsolidierten Staatsausgaben im Jahr 2022, die OECD erfasst hierfür die Ausgaben der unterschiedlichen Ebenen. Und zeigt auch auf einen Blick: Der Föderalismus in Österreich ist nicht nur im internationalen Vergleich speziell, er ist auch je nach Politikfeld höchst unterschiedlich.
Beim Bildungsbereich deckt der Bund 42 Prozent der Ausgaben; Länder und Gemeinden übernehmen zusammengenommen gut die Hälfte – die Gemeinden finanzieren etwa im Bereich der Elementarpädagogik viel.
Im Gesundheitsbereich tragen die Sozialversicherungsträger den größten Anteil, doch auch die Länder und Gemeinden müssen erhebliche Mittel aufbringen.
Bei den wirtschaftlichen Angelegenheiten übernimmt der Bund mit rund drei Viertel den größten Teil der Ausgaben.
In der Gesamtbetrachtung zeigt sich: Der Bund sorgt für knapp 40 Prozent der konsolidierten Ausgaben, die SV trägt rund 30 Prozent, die Länder 15,5 Prozent und die Gemeinden 14,9 Prozent.