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„Lab-enslanges Lernen“ in deiner Parteiakademie

Katharina Geissler
Katharina Geissler

Die Welt wird immer komplexer. Um nicht den Anschluss zu verlieren, ist es notwendig, das eigene Wissen und die eigenen Fähigkeiten fortlaufend zu erweitern. Im Bereich politische Bildung ist das NEOS Lab mit seinem umfassenden Fort- und Weiterbildungsprogramm die richtige Anlaufstelle.

Von Katharina Geißler und Philipp Pichler

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Als sich dieses Sprichwort im 17. Jahrhundert etablierte, war von lebenslangem Lernen noch keine Rede. Heute sieht die Welt ganz anders aus, und die Mythen über die Lernresistenz im Alter gehören der Geschichte an. Menschen haben bis zum Ende ihres Lebens die Fähigkeit zu lernen. Aber wozu sollten sie eigentlich?

Die Bedeutung des Lernens

Ganz allgemein sorgt der Erwerb von Wissen und neuen Fähigkeiten für ein messbar besseres Wohlbefinden und hält unser Gehirn dabei in Bewegung. Fordernde geistige Beschäftigung bis ins hohe Alter kann sogar Demenz vorbeugen. Auch die sozial-gesellschaftlichen Effekte sind nicht zu unterschätzen. Sich mit neuen Gegebenheiten zurechtzufinden, wird in einer zunehmend digitalisierten und komplexeren Welt auch immer bedeutender, um den Anschluss nicht zu verlieren – findet doch ein erheblicher Teil der Kommunikation mittlerweile via Smartphone oder Computer statt.

Die Gesellschaft wird älter

Insbesondere wer in einer immer älter werdenden Gesellschaft lebt, sollte unbedingt auch nach abgeschlossener Schul- oder Universitätslaufbahn an seine Weiterentwicklung denken.

Die Zahl der Menschen über 65 Jahren wird in Österreich bis 2070 auf 2,85 Millionen steigen. Im Jahr 2022 waren es noch 1,76 Millionen. Auch die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen und Männern soll bis dann um sechs bis sieben Jahre steigen. Implikationen auf den Arbeitsmarkt und das Funktionieren der öffentlichen Infrastruktur sind bereits jetzt spürbar.

Das bedeutet, dass lebenslanges Lernen für die gesamte Gesellschaft und deren erfolgreiches Fortbestehen höchst relevant ist.

Update gefällig?

Die allgemeine Vorstellung von dem, was Lernen ist und wo es praktiziert wird, hängt leider immer noch stark mit dem Bildungssystem zusammen. Dieses Bildungssystem gründet jedoch in vielerlei Hinsicht auf einem Modell, das sich im 18. Jahrhundert für diese Gesellschaften etablierte. Einiges davon hat bis heute in seinen Grundzügen überlebt, und gleichzeitig sind die notwendigen Anforderungen für ein erfolgreiches Leben in Österreich andere geworden.

Das Leben in einer sich dynamisch entwickelnden Umwelt erfordert stetige Weiterentwicklung – wenn laut sozialwissenschaftlichen Analysen Veränderungen schneller und häufiger vonstatten gehen, so führt uns das automatisch weg von einem statischen Bildungsweg. Die Welt, in der man ein und dieselbe Aufgabe sein Leben lang unter den gleichen Voraussetzungen ausübt, beschreibt definitiv nicht die aktuellen Gegebenheiten. Österreich steht mittlerweile im globalen Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte, die innovativsten Köpfe und besten Ideen für die Zukunft. Mitten im Berufs- und Familienleben ist eine mehrjährige Weiterbildung oft nur schwer realisierbar. Gerade kleinere Betriebe können in Zeiten des zunehmenden Arbeitskräftemangels nicht jahrelang auf die Weiterqualifizierung von Angestellten warten.

Wissens- statt Industriegesellschaft

Die Wichtigkeit des lebenslangen Lernerfolgs ist voll im politischen Bewusstsein angekommen und alles andere als ein Nice-to-have. Längst spricht man davon, dass wir uns am Übergang von einer Industrie- zu einer Wissensgesellschaft befinden. Unser Wohlstand baut damit zunehmend auf Erzeugung, Nutzung und Organisation von Wissen als Grundlage komplexer werdender wirtschaftlicher Systeme auf. Damit einher geht die Notwendigkeit, (Aus-)Bildung als etwas Dynamisches und nicht Festgefahrenes zu begreifen, und das gilt längst nicht mehr nur für den Hochschulbereich.

Kein Wunder also, dass es in der EU-Definition bereits „alles Lernen während des gesamten Lebens, das der Verbesserung von Wissen, Qualifikation und Kompetenzen dient und im Rahmen einer persönlichen, bürgergesellschaftlichen, sozialen bzw. beschäftigungsbezogenen Perspektive erfolgt“ heißt.

Flügelheben ohne Altersgrenze

Damit wird der eigene Bildungsweg nicht mehr auf eine eingrenzbare Lebensphase am Beginn des Lebens verengt und nach den Anforderungen der Gesellschaften des 21. Jahrhunderts ausgerichtet. Ein neues gemeinsames Selbstverständnis eines lebenslangen Lernwegs entsteht nicht natürlich, sondern muss proaktiv gestaltet und in der Praxis verankert werden. Liberale Forderungen wie das Bildungskonto und mehr Aufmerksamkeit für das Thema Erwachsenenbildung sind dabei weitere wichtige Schritte in Richtung einer zeitgemäßen Lernkultur. NEOS-Gründer und Metaphernmeister Matthias Strolz hat das „Flügelheben“ zum Sinnbild der Potenzialförderung durch Bildung gemacht. Nach wie vor verfolgen NEOS dieses Anliegen auf allen Ebenen für Jung und Alt, denn die Vision vom Flügelheben kommt ohne Altersgrenze.

Innovation in einer alternden Gesellschaft

Individuell zugeschnittene und flexibel einteilbare Angebote sind daher von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite schwer gefragt. Ebenso haben wir mittlerweile didaktische und technische Möglichkeiten, die Lernen als kulturelle Praxis auf ein anderes Fundament stellen könnte, wenn man den politischen Willen dazu hat.

Lernangebote außerhalb der klassischen Bildungsinstitutionen wie Schulen und Universitäten sind und werden dabei immer wichtiger, um Innovation in einer alternden Gesellschaft zu befördern. Gleichzeitig sollte auch das klassische Bildungssystem einen Sprung ins 21. Jahrhundert wagen und sich der gelebten Wirklichkeit annähern … es ist höchste Zeit! 

Wie wir unsere Potenziale nutzen

NEOS hat sich gegründet, um Bürger:innen aus der Mitte der Gesellschaft wieder eine starke Stimme im politischen Geschehen zu geben – ohne dass sie sich zunächst durch verkrustete Altparteistrukturen dienen müssen. Auch innerhalb der eigenen politischen Arbeit wird der gesamtgesellschaftliche Wandel deutlich.

Die Herausforderung dabei ist, dass Menschen aus der Mitte der Gesellschaft keine Vollzeitpolitiker:innen sind und nachvollziehbarerweise mit ihrem alltäglichen Leben beschäftigt sind. Will man diese Menschen also befähigen, sich ihre Stimme im politischen System Österreichs zurückzuholen, braucht es  auch hier ein Lernumfeld, das sich an ihre Bedürfnisse anpasst, und nicht Bürger:innen, die sich an ein Lernsystem anpassen.

In der Digitalisierung liegt daher ein großes Potenzial, dieses Versprechen Realität werden zu lassen! Orts- und zeitungebundene Angebote sollen grenzenloses Lernen für alle ermöglichen, die willens sind und dieses Land verändern wollen.

NEOS Lab Academy als Begegnungsort

Als Parteiakademie besteht die Aufgabe des NEOS Lab in der politischen Bildungsarbeit. Dementsprechend gibt es hier bereits niederschwellige Programme, die ressourcenschonende und zielgerichtete Weiterbildung ermöglichen. In Trainings unseres „All you can learn“-Weiterbildungsprogramms findet sich ein buntes Potpourri von politischem Grundlagenwissen und Fähigkeiten, die für politisches Engagement in unterschiedlichen Funktionen zentral sind. Einzigartig dabei ist für uns zu sehen, wie rasch die persönliche Entwicklung unserer Teilnehmenden oft beobachtbar ist. Übersetzt auf die politische Erwachsenenbildung bedeutet das für uns immer auch die Befähigung, in einer immer unübersichtlicher werdenden Welt seine Mündigkeit zu erhalten, in der Lage zu sein, politische Willensbildungsprozesse nachzuvollziehen und seinen eigenen Standpunkt herauszuarbeiten.

In kurzen, zweieinhalbstündigen Lernsessions treffen so unterschiedliche Personen- und Altersgruppen aufeinander, lernen von- und miteinander. Mit unserem breiten Angebot schaffen wir dadurch nicht nur Inputs für die individuelle Weiterentwicklung, sondern Begegnungsorte, an denen Menschen mit unterschiedlichsten Perspektiven und Erfahrungen miteinander sowie mit Expert:innen in den Austausch kommen. Verbunden sind diese Menschen durch ein gemeinsames Wertefundament und politische Interessen.

Die NEOS Lab Academy ist damit mehr als nur ein Raum für klassische Wissensvermittlung. Sie ist Begegnungsort, Orientierungshilfe, Übungsstätte und Experimentierfeld. Als liberale Parteiakademie möchten wir damit unseren Beitrag zu einem Österreich leisten, in dem lebenslanges Lernen gelebt wird und moderne Lernkonzepte stärker etabliert werden. Sicher ist auch für dich ein passendes Angebot dabei!

(Bild: Amélie Chapalain)

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