Es fehlt an Kassenärzt:innen. Bisherige Versuche, das zu ändern, haben noch nicht ausgereicht. Mit der Gesundheitsreform bzw. dem Finanzausgleich 2023 wurde eine Reihe von Maßnahmen beschlossen, darunter die Schaffung von 100 neuen Kassenstellen und der Ausbau von Primärversorgungseinheiten (PVE). Diese Einheiten sollen die Versorgungssituation verbessern, indem sie multidisziplinäre Gesundheitsdienste unter einem Dach vereinen und eine Entlastung für Allgemeinärzt:innen bieten. Das Ziel, bis 2025 insgesamt 120 PVEs einzurichten, ist jedoch aufgrund von Verzögerungen und personellen Engpässen gefährdet.
Initiativen zur Bindung von Absolvent:innen an das öffentliche Gesundheitssystem, wie das Landärzt:innenstipendium und reservierte Studienplätze, zeigen begrenzte Erfolge. Besonders erfolgreich ist das Modell des Bundesheers, das Medizinstudierenden finanzielle Sicherheit und berufliche Perspektiven bietet, gekoppelt an eine Verpflichtung im öffentlichen Dienst. Dieses Modell könnte für den zivilen Bereich adaptiert werden, um die Abwanderung von Mediziner:innen ins Ausland zu verringern und sie dazu zu motivieren, im öffentlichen Gesundheitssystem tätig zu werden.
Für sinnvolle Reformen wäre auch eine Verbesserung der Datenmenge und -qualität dringen notwendig – und nicht zuletzt ein Ende des Kompetenz-Wirrwarrs zwischen Bund, Ländern und Gemeinden, also eine Föderalismusreform.
Ausführlicher lest ihr über die Probleme und Lösungsansätze in unserem bald erscheinenden Policy Brief. Stay tuned!
(Bild: cdc/unsplash)