Eine Studie von Economica im Auftrag des NEOS Lab
Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica im Auftrag des NEOS Lab zeigt: Österreichs Wirtschaftsstandort rutscht im Vergleich zu den Spitzenreitern unter Europas Volkswirtschaften in vielen Bereichen ab, von Steuern bis zur frühkindlichen Bildung.
Die Studie im Überblick
- Eine Meta-Analyse von 7 Indizes zu Wettbewerbsfähigkeit durch das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica zeigt, dass viele EU-Länder Reformen angegangen sind, sich in wichtigen Bereichen verbessert und Österreich überholt haben. Die gute Nachricht ist: Reformen zahlen sich aus. Die schlechte Nachricht ist: In Österreich fehlen die Reformen.
- Österreich fällt standortpolitisch in Richtung Mittelmaß ab, was für unser hohes Wohlstandsniveau und den sozialen Frieden eine Gefahr ist, weil Wertschöpfung und Steuereinnahmen von einem starken Standort abhängen.
- Gerade für einen Industriestandort wie Oberösterreich ist die Wettbewerbsfähigkeit jetzt wichtiger denn je. Hohe Energiekosten erhöhen den Preisdruck, dem mit mehr Innovation und gut ausgebildeten Mitarbeitern entgegengewirkt werden muss.
- Unser Land gehört nicht ins Mittelfeld, sondern braucht einen Platz unter den Top-Nationen in Europa. Zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern müssen wir Österreich wieder an die Spitze bringen.
Betrachtet man alle Indizes zusammen, dann zeigt sich, dass Österreich hinsichtlich der weltweiten Platzierung mit leichten Schwankungen stagniert. Im EU-27-Vergleich schneiden wir jedoch immer schlechter ab. Dies ist ein Weckruf. Unternehmen könnten sich dafür entscheiden, anderswo zu investieren, was zu Arbeitsplatzverlusten und einer schwächeren Wirtschaft führen könnte. Das wiederum würde die Steuerbasis schmälern und die Finanzierung des Sozialstaats gefährden.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica hat im Auftrag des NEOS Lab die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs ausführlich analysiert und dabei auf Basis von 7 Vergleichsindizes Stärken und Schwächen ermittelt. Im Vergleich mit den EU-27-Ländern entfernt sich Österreich seit 2006 sukzessive.
- Sicherheit und Staat: Österreich ist grundsätzlich ein sicheres Land mit bestehendem Rechtsrahmen. Allerdings fallen Staatsausgaben und Subventionen vergleichsweise hoch aus.
- Steuern: Die Steuer- und Abgabenquote ist in Österreich sehr hoch, insbesondere beim Faktor Arbeit.
- Infrastruktur: Bezüglich der digitalen Infrastruktur gibt es, auf hohem Niveau, weiteres Verbesserungspotenzial.
- Innovation und Technologie: Österreich ist ein Innovationsleader, jedoch gibt es einzelne Schwächen in der Unternehmensreife, die durch eine geringe Attraktivität im globalen Wettbewerb um ausländische Direktinvestitionen gekennzeichnet ist.
- Unternehmensgründung und Unternehmertum: Eine Unternehmensgründung dauert in Österreich vergleichsweise lang, und sie ist kompliziert. Zusammen mit einem schwach ausgebauten Kapitalmarkt und fehlender Risikofreude in der Bevölkerung führt dies zu geringen Gründungszahlen im weltweiten Vergleich.
- Bildung und Humankapital: Der demografische Wandel stellt eine Herausforderung für Österreich dar, immer mehr Menschen gehen in Pension, weniger junge Menschen kommen nach. Schon jetzt ist der Bedarf nach gut ausgebildeten Beschäftigten hoch. Hinzu kommt, dass Österreich keine Strategie für mehr internationale Fachkräfte hat.
- Arbeitsmarkt: Österreichs Arbeitsmarkt ist wenig flexibel, und es kommen hohe steuerliche Kosten dazu.
- Internationalisierung: Österreich ist sehr gut in den internationalen Handel eingebunden. Allerdings gibt es deutliche Schwächen bei ein- und ausgehenden Direktinvestitionen, und Österreich hat noch keinen Ersatz für die guten Geschäfte mit Autokratien gefunden. Auch hinsichtlich der Möglichkeiten, internationale Arbeitskräfte zu holen, schneidet das Land vergleichsweise schlecht ab.
in den medien
Medienberichte zur Standortstudie von Economica im Auftrag des NEOS Lab