Zum Inhalt springen
Bitte geben Sie einen Suchbegriff ein.

Gründen in österreich

August 2022

Studie zum Download

Ein Policy Brief von Günther Oswald

Die Startup-Szene wartet bisher vergeblich auf Verbesserungen für Gründer und Gründerinnen. Dabei ist Österreich im internationalen Vergleich stark überreguliert. Würden wir die Regulierung auf schwedisches Niveau zurückfahren, könnte die Produktivität um mindestens 1,5 Prozentpunkte gesteigert werden. 

Wie Österreich zu einem Land der Gründer und Gründerinnen werden könnte

Studienautor: Günther Oswald 

Jetzt gratis downloaden
Seiten aus PB-Gruenden-960x960

Die Studie im Überblick

Österreich ist eine Volkswirtschaft mit traditionell geringer unternehmerischer Dynamik. In Standortrankings liegt das Land seit Jahren nur im Mittelfeld. Obwohl vor allem die Startup-Szene schon lange auf Verbesserungen für Gründer drängt, gibt es bis jetzt wenig Fortschritte. Die türkis-grüne Regierung hat bereits vor Monaten einen Entwurf für eine neue, flexible und kostengünstige Kapitalgesellschaft angekündigt, diesen bis dato aber nicht vorgelegt. Zuletzt mehrten sich die Anzeichen dafür, es könnte wieder nur ein Minimalkompromiss erzielt werden, der wenig an den bestehenden Problemen ändern würde.

In diesem Policy-Brief werden Optionen aufgezeigt, wie Österreich zu einem Land der Gründer und Gründerinnern werden könnte. In einem ersten Schritt muss die Gewerbeordnung komplett neu aufgesetzt werden. Die Zahl der reglementierten Gewerbe sollte gemäß internationalen Benchmark-Vergleichen deutlich reduziert werden. Es müssen aber auch alle Möglichkeiten der Digitalisierung beim Gründungsvorgang ausgeschöpft werden.

Einen guten Überblick über das Ausmaß an Regulierung bietet der noch relativ neue Berufszugangsindex der OECD, der 2020 vorgestellt wurde (vgl. Measuring occupational entry regulation). Der OER-Index misst die Strenge der Berufszugangsbestimmungen in 15 europäischen Ländern plus Israel, Indien und Südafrika sowie in den US-Bundesstaaten und einigen kanadischen Provinzen. Eine Detailauswertung der OECD-Datenbank durch das NEOS Lab zeigt, dass Österreich gleich in sechs der neun untersuchten persönlichen Dienstleistungsberufe die restriktivsten Beschränkungen im europäischen Vergleich hat (für diese Auswertung wurden die USA und Kanada nicht berücksichtigt, weil hier keine Durchschnittswerte vorliegen, sondern nur Daten für die einzelnen Bundesstaaten bzw. Provinzen, Anm.).

Zahlen & Fakten

23,6

Unternehmensgründungen in Litauen 

4,3

Gründungen pro 1.000 Erwachsener in Österreich

21 Tage 

bis alle Formalitäten der Gründung erledigt sind

Empfehlungen

Hürden abbauen

..würde Österreich seine Berufszugangshürden auf schwedisches Niveau absenken, würde das die Produktivität der Unternehmen gemäß OECD-Schätzungen um mindestens 1,5 Prozentpunkte steigern.

Gewerbeordnung NEU

...ein Gewerbeschein (Single Licence) muss für alle unternehmerischen Aktivitäten ausreichend sein und würde für eine sofortige Entlastung von 70 bis 80 Millionen Euro sorgen. Die kostenpflichtige Wirtschaftskammer-Pflichtmitgliedschaft ist international aber ohnehin ein Relikt und sollte abgeschafft werden.

Startup-Reform nur der Startpunkt:

...durch das Streichen von Notariats- und Veröffentlichungspflichten können Gründungstempo erhöht und die Kosten gesenkt werden. Klar ist aber auch: Die FlexCo kann nur der Startpunkt für weitere Reformen sein.

Echter One-Stop-Shop:

...Das aktuelle Unternehmensservice-Portal ist ein Anfang, es braucht aber einen echten One-Stop-Shop nach neuseeländischem Vorbild (z.B. business.oesterreich.gv.at), über den alle Gründungsvorgänge binnen eines Tages erledigt werden können. Die Gründungsvorgänge sollen, wie das in vielen anderen Ländern der Fall ist, weitgehend kostenlos möglich sein.

Umfrage

Welche Erfahrungen hast du mit dem Thema "Gründen in Österreich" gemacht?

absolutvision-82TpEld0 e4-unsplash-2535x2533

Meine bisherigen Erfahrungen sind...