Die EU und ihre Mitgliedsländer sehen sich insgesamt zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Nicht umsonst ist von Polykrise bzw. Permakrise die Rede, also der Gleichzeitigkeit von Kriegen sowie Wirtschafts-, Energie- und Klimakrise. Ein Übriges tun auch große demografische Entwicklungen (Stichwort Fachkräftemangel) und technologischen Veränderungen (Stichwort KI), wofür es innovative Lösungsansätze braucht. Die bisherigen EU-Regelungen und -Strukturen bieten jedoch unzureichend Raum. Allein für die längst notwendige Einführung der Bildungsfreizügigkeit als fünfte Grundfreiheit fehlen derzeit noch Mittel und Wege.
Die Frage lautet schließlich: Wie viel Veränderung ist überhaupt möglich ohne grundlegende, institutionelle Reformen? Wie kann beispielsweise der europäische Bildungsraum weiterentwickelt werden – ohne neue Verträge, ein eigenes Budget und ohne neue Einnahmen?
Noch nie war die Europäische Kommission mit einer derartigen Quantität und Qualität der Herausforderungen konfrontiert. Umso wichtiger erscheinen jetzt die Verbindung von Akteur:in und Struktur, sprich die Übereinstimmung von Kompetenz und Aufgabe, wie auch der Mut zu grundlegenden Reformen in Richtung eines gemeinsamen starken Europas.
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