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Talentboard: Wie innere Stärke äußeren Erfolg formt
Im Februar dieses Jahres startete unser „Talentboard – Kommunalliberales Special“. Zeit für eine Zwischenbilanz.
Das österreichische Pandemiemanagement steht im November 2021 wieder vor einem Scherbenhaufen. Angesichts rasant gestiegener Inzidenzen leuchtet die Corona-Ampel für das gesamte Bundesgebiet rot und auf eilig einberufenen Krisengipfeln werden Verschärfungen für Ungeimpfte diskutiert.
Für die Bürger_innen fühlt sich der Herbst 2021 an wie ein Deja-vu. Trotz der Impfung ist das Infektionsgeschehen in Österreich außerordentlich dynamisch. Es gibt kein anderes Land in Westeuropa, das zuletzt in den vergangenen sieben Tagen so viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern verzeichnete wie Österreich. Nur die baltischen und einige osteuropäische Staaten verzeichnen noch mehr tägliche Neuinfektionen pro Million Einwohner (Siehe Our World In Data).
Österreich ist im Pandemiemanagement aber nicht nur bei den Neuinfektionen europäischer Ausreißer. Auch ansonsten hat man in Österreich einen oftmals untypischen Weg gewählt. So gibt es kein anderes Land in Westeuropa mit einer derart niedrigen Impfquote – was auch einen Beitrag dazu leistet, dass die Sorge vor einem weiteren Anstieg jener Menschen, die wegen einer Covid-19-Infektion ins Spital müssen oder sogar auf die Intensivstationen besonders hoch sind. Auch wurden hierzulande die sogenannten Booster-Impfungen erst zuletzt geöffnet, und das obwohl der abnehmende Schutz für Impfungen, die je nach Impfstoff länger als vier bzw. sechs Monate zurückliegen, angesichts der Studienlage aus Israel zur Delta-Variante mittlerweile gut belegt war.
Die geringe Impfquote hat sicherlich mehrere Gründe: Die in Österreich ähnlich wie in Osteuropa verbreitete wissenschaftliche Ignoranz, das stark abgenommene Vertrauen in die Maßnahmen der Regierung, aber auch vergleichweise viele, auch politisch verbreitete Falschinformationen. Unterstützt wurde das durch ein bis dato schlechtes Datenmanagement in der Pandemie und ein "Multikommunikationsversagen", wie es Niko Alm einmal formuliert hat. Die Vermischung der Kommunikation von Maßnahmen mit politischer Profilierung war in Österreich sehr ausgeprägt, Experten wurden von der Regierung eher inszeniert als in die strategische Kommunikation eingebunden.
Einen Beitrag zu den vergleichsweise geringen Impfzahlen liefert auch das sehr großzügige Test-Angebot. In keinem anderen europäischen Land außer Zypern wird ein so großer Teil der Bevölkerung so oft getestet. Dass das den Anreiz für die Impfung nicht fördert, ist zwar in internationalen Berichten über Österreich weitgehend Konsens – siehe etwa die FAZ zum falschen Signal durch die frei verfügbaren Tests –, aber in Österreich halten die allermeisten Gesundheitspolitiker immer noch am extrem niederschwelligen und hoch subventionierten Testangebot fest. Und das trotz der im Vergleich hohen Kosten von heuer 1,8 Milliarden Euro (Kurier.at).
Noch etwas macht das österreichische Pandemiemanagement aus: auf dem Papier bestehen seit Beginn der Pandemie – und auch in den vergangenen Monaten – sehr viele, sehr strenge Maßnahmen. Dass die nicht immer kontrolliert werden, oder selten korrekt (derstandard.at), fällt zwar im Alltag auf. Doch im internationalen Vergleich gelten an sich vergleichsweise strenge und viele Regeln – und das schon sehr lange. Bereits in unserer ersten Publikation zu einem evidenzbasierten Vergleich der Anti-Corona-Maßnahmen haben wir gezeigt, dass Österreich das Land der langen und strengen Ausgangsbeschränkungen war.
Zusammen genommen lässt das aktuell nur einen Schluss zu: Die Kosten und der Nutzen der Maßnahmen in Österreich stehen in keinem guten Verhältnis. Denn zum Einen hat kein anderes Land in Westeuropa eine so niedrige Impfquote und ein so hohes Infektionsgeschehen – was die Gefahr für besonders vulnerable Menschen erhöht. Zum anderen zählt Österreich – auf dem Papier wohlgemerkt – zu den fünf strengsten Ländern in der EU, was Anti-Corona-Maßnahmen betrifft, und gibt für ein sehr niederschwelliges Test-Angebot auch sehr viel Geld aus. Diese Mischung macht das Pandemiemanagement teuer – und dysfunktional.
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