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Politik unter der Lupe: Was der Demokratiemonitor 2023 verrät

Lukas Sustala
Lukas Sustala

In Österreich steigt die Zufriedenheit mit der Demokratie wieder leicht, bleibt aber auf niedrigem Niveau. Die Mehrheit wünscht sich mehr direkte Demokratie. Ein Überblick über die Ergebnisse des SORA Demokratiemonitor 2023.

Es war im Jahr 2018, als der „Demokratiemonitor“ zum ersten Mal erhob, wie zufrieden die Menschen mit der Demokratie in Österreich sind – und dabei ein durchaus beruhigendes Ergebnis lieferte: Knapp zwei Drittel (64 %) der Befragten waren damals der Meinung, dass das politische System in Österreich gut funktioniert. Doch seither ist unsere Welt eine andere geworden.

Pandemie, Klimakrise, Korruptionsaffären, Inflationskrise und, nicht zuletzt, der Krieg in der Ukraine haben die Menschen nachhaltig beeinflusst und ihr Vertrauen in die Politik geschädigt.

So war das Vertrauen in die Politik im Jahr 2022 auf dem Tiefststand: Nur noch 34 Prozent der Menschen waren zum damaligen Zeitpunkt der Meinung, dass das politische System in Österreich gut funktioniert.

Weiterhin starker Vertrauensverlust

Der SORA-Demokratiemonitor 2023 bringt zumindest eine gute Nachricht: Die Zufriedenheit der Menschen mit der Politik steigt wieder leicht, zumindest im oberen und im mittleren ökonomischen Drittel. Dennoch bleiben die Werte auf niedrigem Niveau.

Schlechte Nachrichten gibt es darüber hinaus beim unteren ökonomischen Drittel: Dort ist die Zufriedenheit 2023 weiter gesunken.

SORA Demokratiemonitor 2023 - Lab Blog Teaser

Demokratiemonitor 2023

Alle Ergebnisse im Detail auf demokratiemonitor.at

Insgesamt denken 39 Prozent der Befragten, dass das politische System in Österreich gut funktioniert.

Wie überzeugt sind die Menschen von der Demokratie?

Eine Demokratie kann auf Dauer nur bestehen bleiben, wenn die Bürgerinnen und Bürger von ihr überzeugt sind. Was das betrifft, gibt es in Österreich kaum Anlass zur Sorge: Die Demokratie ist für die Menschen deutlich attraktiver als ihre Alternativen. 52 Prozent der Befragten wünschen sich sogar mehr direkte Demokratie nach dem Vorbild der Schweiz.

Global betrachtet sieht die Lage allerdings gänzlich anders aus. 

Weltweit immer weniger Demokratien

Auf der ganzen Welt haben Demokratien zurzeit einen schweren Stand. Mehrere Staaten haben sich wieder zu geschlossenen Autokratien entwickelt und auch in etablierten Demokratien werden Rechte eingeschränkt, wie etwa die Beispiele Ungarn und Polen zeigen. Insgesamt gibt es heute weniger demokratische Staaten als noch 1986. 

Am meisten Demokratieverbundenheit bei NEOS- und ÖVP-Wähler:innen

Der Demokratiemonitor fragte auch die Parteipräferenz der Menschen ab. Dabei gibt es eine interessante Korrelation: Menschen, die am meisten davon überzeugt sind, dass die Demokratie die beste Staatsform ist, gaben an, bei der nächsten Wahl NEOS oder ÖVP wählen zu wollen.

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