Die duale Ausbildung ist für viele Österreicher:innen eine ambivalente Sache. Einerseits weiß man sehr wohl, dass sie international hoch angesehen ist und ein gutes Mittel gegen Jugendarbeitslosigkeit ist. Andererseits gilt sie – vor allem im urbanen Raum und im akademischen Milieu – als eine wenig reizvolle Ausbildungsschiene. So vertreten manche Menschen allen Ernstes die Ansicht, eine Lehre sei vor allem ein „Plan B“ für junge Menschen, denen der Schulerfolg versagt geblieben ist. Andere finden die Lehre „eh wichtig“, aber eben nicht wichtig genug, um sie für sich selbst oder die eigenen Kinder ernstlich als attraktiven Bildungspfad zu erwägen. Dass diese „schlechte“ Meinung über die Lehre, objektiv betrachtet, jedoch nicht gerechtfertigt ist, lässt sich zahlenmäßig belegen.
Problematisch ist zudem, dass stereotype und vorschnelle Urteile wie diese ein ungünstiges Image schaffen, das der Lehre schadet. Schon jetzt gibt es einen eklatanten Lehrlingsmangel: Seit dem Jahr 1980 sinkt die Zahl an jungen Menschen, die eine Lehre beginnen, kontinuierlich. Dem steht eine steigende Zahl an Menschen gegenüber, die eine akademische Hochschulausbildung anstreben. Doch ist „studieren gehen“ immer die bessere Wahl als „zu lernen“? In diesem Blog nehmen wir fünf Mythen über die Lehre genauer unter die Lupe.