Das zeigt einmal mehr, dass wir in Sachen Lohnnebenkostensenkung größere Würfe bräuchten, um eine wirklich spürbare Entlastung zustande zu bringen, die auch zu einer signifikanten Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit führen würde.
Bis dato waren größere Reformen bei den Lohnnebenkosten in Österreich aber nicht möglich bzw. scheiterten sie in der Vergangenheit auch am Widerstand der Gewerkschaft, die mit sinkenden Lohnnebenkosten auch einen Verlust an Einflusssphäre in der Sozialversicherung befürchtet.
Wie hoch die Belastung des Faktors Arbeit in Österreich ist, zeigt alljährlich der OECD-Bericht Taxing Wages. Erst vor wenigen Wochen wurden die Werte für das Jahr 2021 veröffentlicht. Nach wie vor gibt es nur zwei Länder, in denen die Summe aus Einkommensteuer, Dienstnehmer- und Dienstgeberbeiträgen höher ausfällt als in Österreich – nämlich Belgien und Deutschland.
Daran wird sich auch nach den jüngsten Steuerplänen der türkis-grünen Regierung wenig ändern. Die teilweise Abschaffung der kalten Progression ist zwar begrüßenswert, sie führt aber, wie in diesem Lab-Blog bereits aufgezeigt, lediglich dazu, dass die Steuerquote in den kommenden Jahren nicht noch weiter ansteigt. Und die oben beschriebene Senkung der Dienstgeberbeiträge um 0,3 Prozentpunkte ist nicht dafür geeignet, im internationalen Vergleich große Sprünge zu machen.