Zum Inhalt springen
Bitte geben Sie einen Suchbegriff ein.

Weltflüchtlingstag

Ein Gast-Blogbeitrag von Elias Kindl

Nicht nur, aber besonders am Weltflüchtlingstag sollten wir uns daran erinnern den Diskurs bezüglich der Flüchtlingsproblematik nüchtern und sachlich zu beobachten und zu diskutieren. Der Diskurs wird leider durch reißerischere Aussagen oft verzerrt. Dies passiert auch, wenn man den angeblichen „NGO – Wahnsinn“ und dessen Narrativ betrachtet. Dieser Narrativ bedient sich dreier Argumente, welche einzeln widerlegt werden können.

  1. Search and Rescue (SAR) NGOs, welche in der Nähe der lybischen Küsten operieren, werden zu Pull-Faktoren und verleiten immer mehr Menschen zum Überqueren des Mittelmeers. Hier gibt es allerdings keinen kausalen Zusammenhang. Vielmehr sind die wirtschaftlichen und politischen Krisen vorrangige Pull-Faktoren. Dass SAR NGOS nicht an der steigenden Anzahl der Menschen schuld sein können, lässt sich zudem leicht am Beispiel der Marokko-Route beweisen. Hier kam es zu einer Steigerung der Migrant_innenzahlen um 46%, obwohl hier keinerlei SAR NGOs operieren.
  2. NGOs unterstützten unabsichtlich kriminelle Personen, indem sie Schmuggler dazu verleiten instabilere Boote und gefährlichere Taktiken zu benutzen. Auch hier gibt es keinen kausalen Zusammenhang. NGOs verursachen dies nicht, sondern antworten auf dieses Phänomen. Die Qualitätsminderung bei den Booten lässt sich seit 2013 beobachten und hat ihre Ursachen in der chaotischen politischen Situation in Libyen. Die gefährlicheren Taktiken haben ihre Ursachen in der europäischen Anti-Schmuggler Operation, EUNAVFOR MED.
  3. NGOs machen die Überquerung des Mittelmeers für die Flüchtlinge noch gefährlicher. Hier ist das Gegenteil wahr. Es gibt eine negative Korrelation zwischen den Abstieg der Todesrate und der steigenden Anzahl von SAR NGO (siehe: auch hier)

Man sollte nicht nur an diesem Tag, aber besonders heute, daran erinnern, den Diskurs bezüglich des Themas sachlich zu führen. Nähere Informationen sind hier zu finden.

Vielleicht interessieren dich auch diese Artikel

iStock-1500464254-3864x2172
06.05.2025Lukas Sustala2 Minuten

Pensionen: Endlich eine Trendwende

Die Regierung macht wichtige Schritte zur Kostendämpfung, doch der Weg zu nachhaltigen Staatsfinanzen ist ein weiter. Denn Österreichs Pensionssystem ist dank eines Ausgabenrauschs in der Vergangenheit zu einer echten Gefahr für das Budget und dringend nötige Zukunftsinvestitionen geworden. Warum jetzt die Zeit für mutige Entscheidungen gekommen ist – und wieso Theaterdonner und Panikmache fehl am Platz sind.

Mehr dazu
iStock-1498531496-3837x2160
02.05.2025Silvia Nadjivan2 Minuten

30 Jahre in der EU sind erst der Anfang

Heuer steht der Europatag in Österreich unter einem ganz besonderen Stern, und zwar unter 30 Jahre EU-Mitgliedschaft . Dabei sollte der Blick nicht nur auf die bisherigen Errungenschaften gerichtet sein, sondern auch auf die Zukunft.

Mehr dazu
iStock-1133385963-4154x2337
28.04.2025Clemens Ableidinger3 Minuten

Begabungsförderung: Potenziale erkennen, Chancen ermöglichen

Begabungen bleiben zu oft unentdeckt. Besonders in Österreich ist die Förderung von Hochbegabungen noch immer zu stark vom Engagement einzelner Lehrer:innen und damit dem Zufall abhängig. Dabei zeigt der internationale Vergleich: Eine systematische, chancengerechte Begabungsförderung stärkt auch unsere Gesellschaft und Wirtschaft insgesamt.

Mehr dazu

Melde dich für unseren Newsletter an!