Monika Köppl-Turyna, Direktorin von EcoAustria, hielt eine Keynote und stellte klar, dass der Mehrjährige Finanzrahmen (MFR) angepasst werden muss, um tatsächlich das zur Verfügung zu stellen, was sich die Europäerinnen und Europäer wirklich von der EU erwarten könnten: europäische „öffentliche Güter“. Dabei handelt es sich um Politikbereiche, die eindeutig allen europäischen Ländern zugutekommen. Sie hob die Bedeutung öffentlicher Güter wie Sicherheit, Energieunion und Klimapolitik hervor. „Das aktuelle Budget ist zu wenig darauf ausgerichtet, diese öffentlichen Güter bereitzustellen. Dabei würde die EU und ihre Wirtschaften davon am meisten profitieren“, sagte Köppl-Turyna. Sie hat vor allem vier Bereiche identifiziert, die sich als öffentliche Güter für die EU eignen:
- Klimapolitik: Gemeinsame Klimaziele erreicht man am besten auch gemeinsam. Optimal wäre zwar ein globales gemeinsames Vorgehen, doch auch auf europäischer Ebene sind Maßnahmen besser aufgehoben als nur in Österreich.
- Energiepolitik: Monika Köppl-Turyna plädierte zudem leidenschaftlich für eine Integration des Energiemarkts in der EU. Hier sollte es analog zu den Faktoren Arbeit oder Kapital vollständige Freiheit geben und gemeinsame Investitionen in die Infrastruktur.
- Forschung, Innovation und Bildung: Europa müsse technologisch aufholen und mehr in risikoreiche Grundlagenforschung investieren. Programme wie Horizon Europe und ERASMUS+ wurden als Schlüsselprojekte identifiziert, die jedoch weitere finanzielle Unterstützung benötigen.
- Sicherheitspolitik: Die militärische Zusammenarbeit innerhalb der EU müsse intensiviert werden, um die Effizienz zu steigern und die Abhängigkeit von nichteuropäischen Lieferanten zu verringern. Die Ukraine-Krise hat die Notwendigkeit einer robusten Verteidigungspolitik verdeutlicht.