5 Gründe, um 2025 optimistisch zu bleiben
Zugegeben, die Titelzeilen der Zeitungen versprühen derzeit nicht gerade Hoffnung und gute Laune. Doch ob Sie’s glauben oder nicht: Es gibt ein paar Gründe, zuversichtlich ins Jahr 2025 zu schauen.
Zwei Jahre nach Beginn des Kriegs in der Ukraine ist noch kein Ende absehbar. Das hat auch Folgen für Wirtschaft, Politik unsd Sicherheit in Europa. Die geopolitische Expertin Velina Tchakarova skizziert drei mögliche Szenarien, wie es weitergehen kann.
Die strategischen Ziele, die Russland im Rahmen seines Kriegs gegen die Ukraine verfolgt, gewinnen zunehmend an Relevanz – und das nicht nur auf geopolitischer, sondern auch auf geoökonomischer Ebene. Angesichts der Tatsache, dass der Krieg auch im Jahr 2024 keine Anzeichen für ein absehbares Ende zeigt, rücken die daraus resultierenden negativen Folgen für das europäische Wirtschaftssystem, die tragenden Säulen liberaler europäischer Politik sowie die weitreichende Sicherheitsstruktur in Europa verstärkt in den Mittelpunkt. Dieser Text analysiert die primären Ziele der russischen Kriegsführung sowohl aus geopolitischer als auch aus geoökonomischer Sicht und verweist auf die potenziellen Zukunftsszenarien.
Angesichts der angespannten Lage zwischen Russland und der Ukraine, die das geopolitische Gefüge Europas schwerwiegend prägt, zeichnen sich die weitreichenden Auswirkungen als bedrohliche Wolken am Horizont ab. Die mehrdimensionale Strategie Moskaus gegenüber Europa stützt sich auf drei eng miteinander verwobene Säulen:
Diese facettenreiche Strategie verdeutlicht die Komplexität des russischen Ansatzes und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Gewährleistung der europäischen Sicherheit und Ordnung. Sie nutzt sowohl direkte als auch subtile Einflussmethoden, um die Stabilität und Einheit des Westens zu untergraben. Instrumente wie nukleare Erpressung (die Androhung des Einsatzes von Kernwaffen), Informationskriegführung, Cyberangriffe sowie hybride Kriegsformen einschließlich Mis- und Desinformation und psychologische Kriegsführung werden regelmäßig eingesetzt.Die schleichende Erosion westlicher Werte, Normen und Standards in den Gesellschaften Europas, sowohl auf offensichtliche als auch auf subtile Weise, bildet eine ernsthafte Gefahr für das innere Sicherheitsgerüst der Europäischen Union in einem entscheidenden Wahljahr auf dem Kontinent. Die allmähliche Unterminierung der grundlegenden Prinzipien, auf denen die Union basiert, könnte langfristig die Integrität der Union von innen heraus schwächen.
Parallel dazu stellt die geoökonomische Kriegsführung eine erhebliche Bedrohung für die äußere Sicherheit der EU dar und versetzt Europa angesichts der volatilen Dynamiken der zunehmend komplexeren globalen Lage in eine prekäre Position. Die Instrumentalisierung von Abhängigkeiten in den Bereichen Energieversorgung, Nahrungsmittelrohstoffe und Düngemittel sowie die Instrumentalisierung von Migrationsströmen als geopolitische Waffe treten dabei deutlich zutage. In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Zermürbungskrieg bereits in sein drittes Jahr eintritt und kein Ende vor 2025/2026 absehbar ist, ist es von äußerster Wichtigkeit, die Komplexität der strategischen Kalküle Russlands tiefgreifend zu beleuchten.
Im Kontext eines eskalierenden Systemkonflikts versucht Russland, die vorherrschende geopolitische und geoökonomische Rivalität zwischen den USA und China zu seinem Nutzen zu verwerten. Vor diesem Hintergrund lassen sich die Schlüsseldimensionen der russischen Kriegsführung in drei strategische Dimensionen unterteilen:
Die drei strategischen Komponenten – westliche Hilfeleistung, Sanktionspolitik und internationale Isolation – spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Szenarien im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Sie bilden einen Rahmen für die Analyse potenzieller Entwicklungen und Trendprojektionen für das Jahr 2024 und darüber hinaus. Die Dynamik dieser Faktoren bietet wichtige Einblicke in die möglichen Richtungen, die der Krieg nehmen könnte.
Angesichts des aktuellen Kriegs zwischen Russland und der Ukraine und der damit verbundenen Herausforderungen und Unsicherheiten lassen sich drei Hauptkriegsszenarien skizzieren, deren Realisierung von einer Vielzahl unbekannter Variablen abhängt:
Angesichts dieses Zusammenspiels von Faktoren könnte sich der Krieg von einem Zermürbungskrieg zu einem eingefrorenen Konflikt entwickeln. Die ersten diplomatischen Gespräche könnten sogar unter den beschriebenen Umständen, vor allem infolge der Wahlergebnisse in Europa und den USA, bereits zwischen 2024 und 2025 stattfinden, was darauf hindeutet, dass der Krieg wahrscheinlich sogar bis 2026 dauern könnte. Diese Szenarien unterstreichen die Komplexität der geopolitischen Lage und die Notwendigkeit für den Westen, eine langfristige Strategie zur Bewältigung und möglichen Beilegung des Kriegs zu entwickeln.
Mit Blick auf den zweijährigen Krieg haben die EU-Mitgliedstaaten und -Institutionen eine überwiegend abgestimmte, jedoch teilweise unentschlossene Politik gegenüber der Ukraine verfolgt, wenn man vor allem die militärische Hilfeleistung aus dem vergangenen Jahr in Betracht zieht. In diesem Jahr könnten die politische Unentschlossenheit und der Wechsel der politischen Führung in Europäischen Institutionen und manchen EU-Ländern zur weiteren Kluft im Ansatz gegenüber der Ukraine sowie dem russischen Angriff gegen die Ukraine begünstigen. Ein strategischer Konsens über das endgültige Ziel, das die Ukraine in diesem Krieg verfolgen soll, fehlt nach wie vor. Gemäß ihrer eigenen Definition zielt die Ukraine auf die Wiederherstellung ihrer international anerkannten Grenzen von 1991 ab. Auf der anderen Seite beharrt Russland auf seinen ursprünglich deklarierten Zielen der „Entnazifizierung und Demilitarisierung“ der Ukraine sowie auf der internationalen Anerkennung der Krim als Teil Russlands und der Eingliederung der vier ukrainischen Oblaste in die Russische Föderation. Diese gegensätzlichen Zielsetzungen verdeutlichen die tiefen geopolitischen und geostrategischen Gräben, die den Krieg prägen, und unterstreichen die Komplexität einer aus heutiger Sicht unmöglichen diplomatischen Lösung, die sowohl die Souveränität der Ukraine als auch die sicherheitspolitischen Entwicklungen in der gesamten Region berücksichtigt.
(Bild: vadimrysev/iStock)
5 Gründe, um 2025 optimistisch zu bleiben
Zugegeben, die Titelzeilen der Zeitungen versprühen derzeit nicht gerade Hoffnung und gute Laune. Doch ob Sie’s glauben oder nicht: Es gibt ein paar Gründe, zuversichtlich ins Jahr 2025 zu schauen.
Wie steht’s jetzt um die Demokratie?
Am Ende des Superwahljahrs 2024 stellt sich die Frage, wie es um die Demokratie in Österreich und Europa steht. Weder die Wahlergebnisse noch die politischen Erdbeben in Deutschland und Frankreich geben auf den ersten Blick viel Hoffnung, ganz zu schweigen von der schlechten Wirtschaftslage. Und doch genießt Europa gerade jetzt so viel Vertrauen wie schon lange nicht.
Und was wird aus den Pensionen?
Nicht nur Österreich, sondern fast die ganze Welt ist mittlerweile im Zeitalter der Entvölkerung angekommen: Die Fertilitätsrate sinkt oder stagniert auf niedrigem Niveau, gleichzeitig steigt die Lebenserwartung immer weiter. Was bedeutet das für den Sozialstaat? Und wird einmal die Pensionen der Jungen bezahlen? Von Georg Lundström-Halbgebauer und Lukas Sustala.