Auch bei der wohl wichtigsten wirtschaftspolitischen Kennzahl der vergangenen Jahre gibt es noch keine Entspannung. Die Inflation ist trotz des Rückgangs im vergangenen Jahr wieder auf dem Vormarsch: Im Februar 2025 ist sie auf 3,3 Prozent gestiegen – deutlich niedriger als zu Höchstzeiten, aber wieder deutlich über dem langfristigen Zielwert von 2 Prozent. Die Gründe dafür liegen in der verfehlten Inflationsbekämpfung der vergangenen Jahre. Temporäre Kostendämpfungen (etwa die Strompreisbremse) sind ausgelaufen, und der Staat kann sich eine Verlängerung nicht mehr leisten. Gleichzeitig steigen die Netzentgelte in ganz Österreich deutlich. Unterm Strich bedeutet das stark steigende Energierechnungen für Haushalte und Unternehmen in Österreich.
Gleichzeitig ist aber die Budgetlage so angespannt, dass traditionelles Gegensteuern über Gießkannenförderungen oder direkte Kostenübernahmen keine Option ist: Österreichs Defizit bewegt sich aktuell noch über der Maastricht-Grenze von 3 Prozent des BIP. Hohe Ausgaben in den Krisenjahren – etwa zur Abfederung der Pandemie und Teuerung – haben den finanzpolitischen Spielraum aufgezehrt. Auch die neuesten Daten zum Bundeshaushalt zeigen: Die Ausgabendynamik ist noch ziemlich ungebrochen, die neue Bundesregierung muss ihre Sparpläne rasch vorlegen. Die nüchterne Bestandsaufnahme lautet also: geringes Wachstum, nachwirkende Teuerung und ein enges Budgetkorsett.