Diese Analyse zeigt sehr klar, die länderspezifischen Unterschiede, insbesondere in den energieintensiven Sektoren. Wirtschaftssaktionen, genauso wie sprunghaft angestiegene Energiepreise machen eine Volkswirtschaft kurzfristig ärmer. Um den Schaden zu minimieren, sind die Bundes- und Landesregierungen jedoch in der Pflicht, Lösungen für die energieintensiven Industrien zu finden. Dies betrifft nicht nur Papier oder Stahl, sondern auch die Lebensmittelindustrie und den Bausektor.
Der Tausch von Heizsystemen in Häusern und Wohnungen kann nicht kurzfristig stattfinden. Aus diesem Grund sind die Landesregierungen, in ihrem Bereich liegt beispielsweise die Sozialhilfe, gefordert, bestimmte Gruppen wie ärmere Haushalte oder Arbeitslose kurzfristig zu unterstützen. Es sollte hier eher um soziale Treffsicherheit als um die Gießkanne gehen, denn bleiben die Preise länger hoch werden die Kosten für das Budget mit der Zeit enorm – und das Abfedern der hohen Preise bremst auch die Anreize, von fossilen Energieträgern umzusteigen.
Um sich mittel- und langfristig von Öl und Gas im Wohnbereich zu verabschieden ist es notwendig, Alternativen zu forcieren. Vor wenigen Tagen hat der britische Think Tank "NESTA" in einer Studie untersucht, unter welchen Bedingungen Menschen ihre Heizung von Öl & Gas auf Wärmepumpen umstellen würden (Nesta 2022a). Dies würde geschehen, wenn Wärmepumpen nicht mehr als 12-16.000 Euro kosten würden und der Betrieb einer Wärmepumpenheizung billiger wäre als das bisherige Heizsystem. Nesta zeigte ebenso (Nesta 2022b), dass dies bisher nicht der Fall ist, da u.a. zu wenig Wärmepumpen produziert werden und das Steuersystem fossile Energieträger und Wärmepumpen gleichstellt. Eine derartige Analyse und darauf aufbauende Maßnahmen sollte die Bundesregierung in Österreich schnellstmöglich in Auftrag geben.