Wurde noch der Berlin-Prozess im Jahr 2014, also ein Jahr nach dem EU-Beitritt Kroatiens 2013, von der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel ins Leben gerufen, um den sechs Westbalkanländern (WB 6) Albanien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien und Kosovo eine konkrete EU-Perspektive zu geben und deren EU-Beitritt anzukurbeln, so scheint der Berlin-Prozess jetzt zehn Jahre später unter der deutschen Ampel-Koalition aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Schließlich hat sich in Sachen EU-Erweiterung sehr wenig getan, außer dass die geopolitische Situation eine völlig andere ist, indem sich Europa mehr oder weniger feindlich gesinnten globalen Akteuren wie vor allem Russland und China gegenübersieht. Diese trachten mehr oder weniger aggressiv, die Westbalkanländer an sich zu binden, sei es durch finanzielle, ressourcen- und energiepolitische Abhängigkeiten, sei es durch die Unterwanderung der öffentlichen Meinung mittels Desinformation, Fake News und Propaganda.