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Österreich zum Bildungsweltmeister machen

Die Unternehmer:inneninitiative Aufschwung Austria lud zum Bildungs-Talk im Palais Epstein.

Im Bild v.l.n.r.: Clemens Ableidinger (NEOS-Lab), Klaus Vavrik (österr. Kindergarantie), Franziska Haberler (MS Staudingergasse), Christoph Wiederkehr (Vizebgm. Wien) © NEOS Parlamentsklub

Was in Österreich als unmöglich gilt, ist in anderen Ländern bereits Realität. Daher lud NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger am 4. Mai zum Bildungstalk über die wichtigen Themen Chancengerechtigkeit und Innovation im Bildungswesen. Als Bildungs-Researcher im NEOS Lab durfte ich die Veranstaltung moderieren. Beate Meinl-Reisinger eröffnete den Abend mit einem Rückblick auf die vielfältigen Eindrücke ihrer Research-Mission nach Estland und Finnland. Denn während Estland die besten Ergebnisse aller EU-Staaten in den PISA-Studien erreichen konnte, schneidet Österreichs Schulsystem meist durchschnittlich ab.

Wo die Probleme des österreichischen Schulsystems liegen und an welchen Schrauben man drehen muss, um Österreich zum Bildungsweltmeister zu machen, diskutierten in der Folge der Kinderpsychiater, Psychotherapeut und Koordinator der österreichischen Kindergarantie Klaus Vavrik, die Mittelschullehrerin Franziska Haberler und der Wiener Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr.

Thematisch drehte sich alles um die Aspekte Chancengerechtigkeit, Innovation und den Zusammenhang von Gesundheitsversorgung und Bildungschancen. Franziska Haberler verwies darauf, dass an vielen Mittelschulen kein:e einzige:r Schüler:in mit deutscher Erstsprache zu finden sei. Diese Tatsache wird öffentlich jedoch vor allem als Problem diskutiert, obwohl Mehrsprachigkeit auch viele Chancen bietet. Einig war sich das Podium bei der Bewertung der Maßnahme, Deutsch als verpflichtende Pausensprache festzulegen. Diese sei aus Spracherwerbssicht weitgehend sinnlos.

Klaus Vavrik betonte, dass viele politische Maßnahmen und Diskussionen an den Bedürfnissen der Kinder vorbeigehen. Da viele Kinder schon zum Einschulungszeitpunkt große Defizite aufweisen, seien diese nur schwer innerhalb der Schulzeit aufzuholen. Eine besondere Rolle komme daher der Elementarbildung zu, um Defizite frühzeitig ausgleichen zu können und in der Folge generationenübergreifende Armut verhindern zu können.

Christoph Wiederkehr erinnerte auch daran, dass das Bildungssystem mit den rasanten technischen Transformationen der letzten Jahre nicht Schritt gehalten hat. Technologien wie ChatGPT würden vor allem als Bedrohungen für den Unterricht diskutiert, nicht als Chancen. Die Schule müsse sich allerdings durch eine Adaptierung in der Vermittlungspraxis anpassen und Kreativität, Kooperation und Kritikfähigkeiten stärker in den Fokus rücken.

Trotz dieser Herausforderungen plädierten alle Diskussionsteilnehmer:innen für eine optimistische Herangehensweise an die Bildungsreform. Denn es gäbe trotz allem Grund für Zuversicht, nicht zuletzt durch die Bereitschaft vieler Menschen, gemeinsam an der Bildung der Zukunft zu arbeiten.

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