„Was wir unbedingt brauchen, ist der Netzausbau, um erneuerbare Anlagen ans Netz zu bringen und den Strom auch abtransportieren zu können.“, erklärt Wolfgang Urbantschitsch. Konkrete Ausbaupläne gäbe es. Auch ein neues Regulierungsmodell, mittels welchem „der regulatorische Rahmen geschaffen wird, um die Netze diesmal in einer noch größeren Dimension auszubauen“, ist in Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern sowie Amtsparteien (AK, WKÖ) in Arbeit und werde ab kommendem Jahr gelten. Allerdings liegt es, trotz häufiger gegenteiliger Behauptungen der Energiewirtschaft, „nicht nur an den regulatorischen finanziellen Rahmenbedingungen, sondern an den Genehmigungsverfahren, den Flächen, den koordinierten Ausbauten.“ Die Akzeptanz für die Thematik sei generell jedenfalls gestiegen, „so nach dem Motto: Lieber das Windrad in der Nähe, als das Gas aus Russland. Es geht darum, neue Modelle zu finden, um diese Akzeptanz noch zu erhöhen.“
Jedenfalls in die Pflicht nehmen müsse man dabei laut Karin Doppelbauer die Bundesländer. Dass kritische technische Infrastruktur grundsätzlich in jeweiliger Länderhand liege, sei – auch aus liberaler Sicht – an sich gut. Allerdings brauche es hierbei, insbesondere im Falle eines solchen technischen Monopols, vollkommene Transparenz und, nicht zuletzt, Kontrolle, mahnt die NEOS-Energiesprecherin: „Der Netzausbau stockt deswegen, weil die Länder nicht in die Gänge kommen. Was ist mit den Geldern passiert, die wir die letzten Jahrzehnte für die Netze ausgegeben haben?“ Um Netzausbau und Energiewende bewältigen zu können, sieht sie die Notwendigkeit nach tatsächlicher „Entflechtung“ der Netze, raus „aus den Fängen der Landespolitik“, und Transparenz.
Auch die Möglichkeit für den Entzug von Netzkonzessionen durch die E-Control kann sie sich bei Ausbauverzögerungen vorstellen.