Diese besorgniserregenden Entwicklungen nur zu kritisieren, ist zu wenig. Hier braucht es klare Visionen und Maßnahmen für ein gemeinsames Europa. Ganz im Geist der einstigen Gründungsväter, begleitet von wichtigen Pionierinnen, die sich unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zusammengesetzt und das geeinte Europa als Friedensprojekt entwickelt haben. Was über Jahrzehnte gewachsen ist, darf gerade jetzt nicht in Stocken geraten. Sowohl die EU-Integration als auch die EU-Erweiterung müssen unmissverständlich fortgesetzt werden, um genau den Einfluss disruptiver Kräfte im Inneren und Äußeren zu minimieren. Der Auftrag an Europa ist klar, was auch eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage zeigt. Schließlich erwartet sich eine eindeutige Mehrheit der Befragten von der EU und nicht von der eigenen nationalen Regierung, bei globalen Herausforderungen und Sicherheitsfragen beschützt zu werden. Damit wird deutlich, dass genau jetzt das Projekt Europa gestärkt und erweitert werden muss, um die Erwartungen und so dringenden Aufgaben auch zu erfüllen.
Mit Blick auf die personifizierte österreichische EU-Mitgliedschaft lässt sich ableiten, dass mit 30 Jahren die eigene Persönlichkeit wie auch der eigene Aktionsradius so weit gefestigt sind, dass nach der Frage „Was kann die EU für mich leisten?“ – in Anlehnung an den einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy - die Frage folgen muss: „Was kann ich für Europa tun?“ In diesem Sinn: Happy Celebration Year!
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