Ein zentrales Problem der österreichischen Wirtschaft ist die anhaltende Schwäche in der Industrie und im Baugewerbe. Diese Branchen befinden sich aus unterschiedlichen Gründen seit mehreren Quartalen in einer Rezession, und eine Erholung ist in naher Zukunft nicht in Sicht. Besonders die Bauinvestitionen verzeichnen dramatische Rückgänge: Nach einem Einbruch von 9,3 Prozent im Jahr 2023 wird auch für 2024 ein Rückgang von 4 Prozent prognostiziert.
Die Industrie leidet unter der schwachen Exportnachfrage, vor allem aus dem Euroraum, aber vor allem auch an steigenden Kosten. Österreich hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern höhere Lohn- und Energiekosten, was die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Unternehmen beeinträchtigt. Infolgedessen wird erwartet, dass die Warenexporte 2024 um 4,8 Prozent zurückgehen. Nirgends sonst in Europa sind die eigenen Aussichten auf die Wettbewerbsfähigkeit negativer als in Österreich. Hier braucht es wirklich mehr Zuversicht.