Was die europäische Identität zusätzlich stärke, sei die aktuelle geopolitische Situation durch die Bedrohung Russlands und die Unberechenbarkeit der USA unter Trump 2.0, so Calice. Spätestens jetzt bräuchte es endlich mehr EU-Ausgaben für eine gemeinsame Verteidigung, betonte Mario Holzner, Direktor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw). Insgesamt forderte Holzner mehr Mut beim Einleiten längst überfälliger EU-Reformen, besonders mit Hinweis auf den aktuell vielzitierten Draghi-Bericht, den er sogar als „revolutionär“ bezeichnete, weil dieser angesichts der unzähligen aktuellen Herausforderungen und unter Voraussetzung neuer Staatsschulden „massive Investitionen“ pro Jahr verlangt. Diese Position dürfte im EU-Parlament derzeit keine Mehrheit finden, zumal sie in dieser Form kaum thematisiert wird.