Policy Brief – Angstfrei aus der Krise
WIFO – Update der mittelfristigen Prognose 2023 bis 2027
Die Presse – Die hohen Zinsen und ihre Folgen
Kurier – Sparkurs im Budget? Warum vieles dagegen spricht
amPUNKT Podcast – Nach dem Energieschock
Von Sommerloch ist 2023 in der Inflationsbekämpfung wenig zu spüren. Nach der US-Notenbank setzt nun die Europäische Zentralbank den Kampf gegen die hohe Inflation mit einer weiteren Zinserhöhung fort. Was das für Österreichs Wirtschaftspolitik, Unternehmen und Haushalte bedeutet.
Foto: Anne Nygård, pexels.com
Beginnen wir mit der guten Nachricht. Hebt die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen an, leistet sie einen Beitrag dazu, dass die Inflationsrate weiter fällt. Zwar hat sie mit den Zinserhöhungen zu spät begonnen und mit ihrer jahrelang sehr lockeren Geldpolitik auch einige Quellen der heutigen Teuerung geschaffen. Aber nun geht es in die richtige Richtung.
Die US-Notenbank ist bei der Inflationsbekämpfung übrigens schon weiter: In den USA liegt die Inflationsrate nur noch bei 3 Prozent. Doch nicht überall sinkt die Teuerung schon so deutlich. In Österreich haben sich die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr zuletzt noch immer um 8 Prozent verteuert. In der Eurozone sind es immer noch 5,5 Prozent. Der Zielwert der EZB ist eine Inflation von gerade einmal 2 Prozent pro Jahr.
Höhere Zinsen sollen Kredite verteuern und so die Nachfrage dämpfen. Denn wenn es teurer wird, Geld auszuborgen und auszugeben, wird das auch die Nachfrage dämpfen. Dieser Effekt der höheren Zinsen ist in Österreich bereits spürbar, darauf weist etwa die „Presse“ zu Recht hin. Die Vergabe neuer Wohnbaukredite ist zuletzt deutlich zurückgegangen, auch Konsumkredite haben sich verteuert. Preise sinken bekanntlich entweder, weil das Angebot steigt oder die Nachfrage fällt. Da keine Notenbank der Welt auf Erdgasreserven sitzt, die sie fördern und so für niedrigere Gaspreise sorgen kann, ist es auch in einer Energiekrise die Aufgabe der Notenbank, vor allem einen Beitrag zu weniger Nachfrage zu leisten. Denn wenn weniger verbraucht wird, sorgt das für niedrigere Preise.
Allerdings hat der Staat bis zuletzt die Versuche der Geldpolitik, die Inflation in den Griff zu bekommen, durchaus konterkariert und den Konsum mit Helikopter-Geld in Form von Gutscheinen angefacht. So zeigt sich etwa bei der jüngsten Mittelfristprognose des WIFO, dass die Konsumausgaben in Österreich 2022 um satte 12,3 Prozent gestiegen sind. Hierzulande dürfte die Teuerungsrate auch weiterhin langsamer zurückgehen als anderswo, warnen die Wirtschaftsforscher:innen. Das WIFO rechnet bis 2027 nicht damit, dass die Inflationsrate unter 2 Prozent fällt.
Die Wirtschaftspolitik könnte natürlich etwas dazu beitragen, indem sie die Förder-Gießkanne weniger gut füllt. Tatsächlich spricht der Finanzminister immer wieder darüber, dass man jetzt einen vernünftigen Budgetpfad einschlagen müsse. Doch die jüngsten Verhandlungen mit den Bundesländern und Gemeinden im Rahmen des Finanzausgleichs sowie die sich abzeichnenden Diskussionen um die nächsten Pensionsanpassungen vor einem großen Wahljahr lassen Zweifel aufkommen, ob es wirklich zu einem „Sparkurs“ kommt. Die Sorge muss eher sein, dass die Wirtschaftspolitik vor den Wahlterminen 2024 noch einmal schuldenfinanziert viel Geld verteilt, um sich gegen die drohende Rezession zu stemmen – obwohl die Inflation immer noch viel zu hoch ist.
Dabei ist auch in Österreich klar, wie der Inflation beizukommen ist:
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