Wie werden wir diese Angst, oder zumindest diese große Skepsis, also los? Welche Rolle kommt dabei Politik und Unternehmen zu?
Ich glaube, einerseits ist es wirklich Bildung, also den Menschen so schnell wie möglich beizubringen, mit der KI umzugehen. Andererseits natürlich ganz massiv Regulierung, was auf EU-Ebene bereits ziemlich angekommen ist. Dass man vom österreichischen Gesetzgeber dazu gar nichts hört, die österreichische Regierung das Thema nicht einmal irgendwo erwähnt oder man sonst irgendwie die Wahrnehmung haben könnte, jemand würde darüber nachdenken, finde ich ein bisschen verstörend, muss ich sagen. Entweder hat man wirklich den Plan, das Thema komplett der EU zu überlassen, oder man hat einfach keine Gedanken dazu. Viel kann man dazu ja auch noch nicht sagen, weil es einfach komplett neu ist, zumindest als Massenanwendung. Aber wenn beispielsweise Arbeitnehmer:innen in der Marketingabteilung sagen, „heute schreibe ich den Text nicht selbst, sondern gebe der KI ein paar Schlagworte“: Why not, aber dann muss man sich dafür Spielregeln überlegen. Und die Fragen, die sich dadurch, wie gesagt, wirklich stellen, sind: Was wird an Zeit-Potenzial frei, wenn das gut funktioniert? Haben dann alle erstmals Zeit, ihren eigentlichen Job zu machen, weil sie die bisherigen „Bullshit Tasks“ loswerden? Was mache ich mit diesem Zeit-Potenzial? Gehen dann alle in die Arbeitszeitverkürzung? Ich glaube, je früher man als Unternehmen auf diesen Zug aufspringt, desto besser. Denn ganz oben ist im Augenblick, wie gesagt, nur Vakuum.