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FAq: Wählen in Österreich

Fragen und Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema Wählen in Österreich

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3 wichtige Facts über Wahlen

Fact 1

Wahlen sind das wichtigste Instrument in einer Demokratie.

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Fact 2

Sie sind das niederschwelligste Mitbestimmungsinstrument, das allen Staatsbürger:innen zur Verfügung steht.

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Fact 3

Mit deiner Stimme bestimmst du mit, welche Politik in Österreich gemacht wird, welche Gesetze verabschiedet werden, wofür Geld ausgegeben wird und vieles mehr. 

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Warum wählen wichtig ist für die demokratie

Ein demokratisches System baut auf Mitbestimmung auf – und auf Beteiligung. Indem du wählen gehst, bestimmst du mit, wer für dich im Parlament sitzt und deine Interessen vertritt.

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FAQ: Wählen in Österreich 

Menschen, die in der Politik tätig sind, werden gewählt – und genau da kommst du ins Spiel.

Der Aufruf, zur Wahl zu gehen, mag nicht besonders originell erscheinen, aber deine Stimme hat tatsächlich Gewicht.

Gerade wenn die Gruppe der Wähler:innen eher klein ist, etwa in einem kleinen Land wie Österreich, und umso mehr bei Bezirks- oder Gemeinderatswahlen, machen oft nur wenige hundert Stimmen einen großen Unterschied.

Einen Beweis für den großen Einfluss, den (d)eine einzelne Stimme nehmen kann, lieferte etwa die Landtagswahl in Kärnten im Jahr 2013:

Mythos „(M)eine Stimme bringt nichts.“

Die wenigsten Menschen stimmen zu hundert Prozent mit allen Anliegen einer Partei überein. Das ist aber auch gar nicht notwendig. Die entscheidende Frage lautet vielmehr: Welche Partei setzt sich am ehesten für Themen ein, die dir wichtig sind? 

Wenn dir der oder die Spitzenkandidat:in der Partei, mit deren Inhalten du am ehesten übereinstimmst, nicht zusagt, kannst du eine andere Person auf der Liste mit deiner Vorzugsstimme unterstützen.

Wenn die Kandidatin/der Kandidat von einem gewissen Anteil der Wähler:innen eine Vorzugsstimme erhalten hat, kann er oder sie vorgereiht werden.  

Wenn dir keine der im Parlament vertretenen Parteien zusagt, hast du immer noch die Möglichkeit, einer anderen Partei deine Stimme zu geben – bei fast jeder Wahl treten Bürger:innenlisten oder Kleinstparteien an.

In Österreich gibt es derzeit mehr als tausend registrierte Parteien. Fünf davon sind im Parlament vertreten, neun treten bei der Nationalratswahl 2024 an. Ob es sinnvoll ist, deine Stimme einer Kleinstpartei oder neu gegründeten Liste zu geben, kannst letztendlich nur du selbst beantworten.

Schließlich entscheiden die Wähler:innen darüber, ob aus einer Kleinstpartei eine größere wird. Auch NEOS haben einmal klein begonnen, konnten aber gleich beim ersten Antritt genug Menschen von sich überzeugen, um in den Nationalrat einzuziehen. Die Grünen sind 2017 aus dem Parlament geflogen und 2019 wieder eingezogen.  

Fest steht allerdings: Eine Stimme für eine Partei, die es nicht ins Parlament schafft, ist insofern „verloren“, als sie nicht zur Verteilung der Machtverhältnisse im Parlament beiträgt. Andererseits unterstützt du mit deiner Stimme diese Partei vielleicht so weit, dass sie weiterwachsen kann und das nächste Mal den Einzug schafft.

Unter bestimmten Voraussetzungen bekommen auch jene Parteien, die nicht in den Nationalrat einziehen, eine staatliche Förderung. Je mehr Stimmen eine Partei bekommt, desto höher fällt die Förderung aus.  

Zu bedenken ist aber auch, dass neue Parteien meist kaum erfahrenes Personal und keine Strukturen mitbringen. Daher bestehen sie im politischen Alltag oft nicht lang.  

Österreich ist in den vergangenen Jahren von zahlreichen Korruptionsskandalen erschüttert worden. Es ist nur zu verständlich, dass das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler dadurch erschüttert worden ist.  

Dennoch ist wichtig festzuhalten: Nein, es sind nicht „alle gleich“. Der Großteil der Politikerinnen und Politiker hat sich noch nie etwas zuschulden kommen lassen und arbeitet mit voller Überzeugung daran, Verbesserungen für die Menschen im Land zu erreichen.  

Wenn es dir ein Anliegen ist, dass unser Land nicht von korrupten, sondern von anständigen Politikerinnen und Politikern regiert wird, musst du diese auch wählen.  

Mehr zum Thema (Anti-)Korruption findest du hier:

KORRUPTION | NEOS Lab Glossar

Parteien haben normalerweise ein Parteiprogramm, in dem sie erläutern, wofür sie sich einsetzen. Zu finden ist das auf den Websites der einzelnen Parteien. Vor Wahlen gibt es oft auch ein eigenes Wahlprogramm.  

Vertreter:innen der Parteien bzw. der Regierung geben oft Interviews in Fernsehen, Radio oder Zeitungen über ihre Arbeit und ihre Vorhaben.  

Social-Media-Kanäle dienen zur Selbstdarstellung, können aber auch Informationen vermitteln. Hier ist aber Vorsicht geboten: Fake News und gefälschte Accounts machen es manchmal schwer zu entscheiden, was stimmt. 

Parlamentsdebatten und Landtagssitzungen sind öffentlich und werden im Fernsehen und der Mediathek übertragen. Wer lieber nachlesen möchte, kann das in den Stenographischen Protokollen tun. Die sind leicht auf den Internetseiten von Parlament und Landtagen zu finden.  

Lesetipp: Was die Parteien in der EU wollen, haben Silvia Nadjivan und Lukas Sustala im Rahmen einer eigenen Publikation für das NEOS Lab analysiert:

WELCHES EUROPA? | Policy Brief

Das ist sehr schade und bestimmt frustrierend. Du bist damit nicht allein: In Wien dürfen mehr als  30 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren nicht an Wahlen teilnehmen. In der Altersgruppe 25 bis 44 sind es sogar rund 45 Prozent.

In Österreich ist das Wahlrecht an die österreichische bzw. bei EU- und Gemeinderatswahlen an eine EU-Staatsbürgerschaft gebunden. Da Österreich eines der striktesten Staatsbürgerschaftsrechte in Europa hat, ist es für viele – vor allem wegen finanzieller Hürden – nicht möglich, die Staatsbürgerschaft zu erwerben. Auf politischer Ebene ist dieser Umstand mittlerweile nicht unumstritten.  

Abgesehen von Nationalrats-, Landtags- und Gemeinderatswahlen gibt es aber einige Wahlen, bei denen auch Nicht-EU-Bürger:innen, die ihren Hauptwohnsitz in Österreich haben, wahlberechtigt sind: 

  • Arbeiterkammer- und Betriebsratswahlen  
  • Wahlen der Österreichischen Hochschüler:innenschaft (ÖH)  
  • Wahl der Schüler:innenvertretung  

3 Mythen rund ums Wählen

Mythos 1

(M)eine Stimme bringt gar nichts.

Eine einzige Stimme kann alles verändern. Den Beweis hierfür lieferte die Landtagswahl in Kärnten 2013, als eine Stimme die gesamte Koalition veränderte.

Nach Auszählung der letzten Wahlkarten gab eine einzige Stimme den Ausschlag dafür, dass ein zusätzliches Mandat vom BZÖ zu den Grünen wanderte. Dadurch ergab sich eine Zweidrittelmehrheit für SPÖ, ÖVP und Grüne. SPÖ und Grüne einigten sich auf eine Regierungskoalition und lösten damit die bisherige freiheitliche Regierung ab.

Mythos 2

Ungültig wählen ist viel besser als nicht wählen.

Wer nicht wählt, verzichtet auf sein Mitspracherecht und verleiht den anderen Stimmen damit mehr Gewicht. 

Ungültige Stimmen mögen zwar ein Ausdruck des Protests sein, haben aber ebenso wenig Einfluss auf die Aufteilung der Mandate und bewirken letztendlich nichts. 

Mythos 3

Vorzugsstimmen bringen nichts.

Bei der EU-Wahl 2019 kandidierte der damalige FPÖ-Obmann symbolisch auf dem letzten Listenplatz. Dann kam das Ibiza-Video und Straches Rücktritt als FPÖ-Obmann. Strache bekam jedoch 44.751 Vorzugsstimmen, genug für ein Direktmandat – das er letztendlich aber doch nicht annahm. 

Bei der EU-Wahl 2024 wurde die Kandidatur der grünen Spitzenkandidatin Lena Schilling von einigen Skandalen überschattet. Viele Grün-Wähler:innen gaben daraufhin dem Listenzweiten, Thomas Waitz, eine Vorzugsstimme, insgesamt erhielt er 74.156, Schilling nur 45.245. Waitz wurde daraufhin Delegationsleiter.  

Nichtwähler:innen in Österreich

EU-Wahl 2024: Nichtwähler:innen als größte Gruppe

  • Bei der EU-Wahl 2024 waren Nichtwählerinnen und Nichtwähler in Österreich (bei einer Wahlbeteiligung von 56,25 Prozent) die größte Gruppe.
  • In Kroatien gab es noch deutlich mehr Nichtwähler:innen: Nur 21,35 Prozent der Wahlberechtigten haben dort an der EU-Wahl teilgenommen.

Nationalratswahl 2019: Nichtwähler:innen als zweitgrößte Gruppe

  • Bei der Nationalratswahl 2019 waren in Österreich 6.396.812 Menschen wahlberechtigt.
  • 1.561.343 von ihnen machten von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch.
  • Die stimmenstärkste Partei (ÖVP) bekam 1.789.417 Stimmen.
  • Die Nichtwähler:innen waren bei dieser Wahl also die zweitgrößte Gruppe.

Fazit: Mobilisierung ist ein wichtiges Thema bei Wahlen.

  • Die Nichtwählerinnen und Nichtwähler in Österreich sind eine große Gruppe. 
  • Deshalb ist Mobilisierung ein großes Thema im Vorfeld von Wahlen.
  • Jede Partei ist bemüht, bisherige Nichtwählerinnen und Nichtwähler für sich zu gewinnen.

Wie kann ich mich Abseits von Wahlen politisch engagieren?

Abseits von Wahlen gibt es weitere Möglichkeiten, Einfluss darauf zu nehmen, wofür sich die gewählten Volksvertreter:innen einsetzen – auch für nichtösterreichische Staatsbürger:innen.

So bringst du deine Anliegen in die Politik

Die Politik und du: wie du dich aktiv einbringen kannst

Du möchtest dein Anliegen in die Politik bringen, selbst politische Verantwortung übernehmen oder einfach dein politisches Wissen erweitern?

Wünsche, Beschwerden, Anregungen?

Meine Anliegen in die Politik bringen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die gewählten Volksvertreter:innen von deinen Anliegen und deiner Meinung in Kenntnis zu setzen.
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Glossar

Politik von a Bis z

Von Amtsgeheimnis bis Zukunftsquote: Das NEOS Lab Glossar ist dein Nachschlagewerk, um über die wichtigsten politischen Begriffe informiert zu bleiben und faktenbasiert diskutieren zu können.
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