Doch es gibt auch den einen oder anderen Hoffnungsschimmer: So fordern die Österreicherinnen und Österreicher mehr Eigenverantwortung und weniger staatliche Lenkung. Das ist durchaus bemerkenswert, schließlich schwingen sich nicht wenige Parteien gerade auf, immer mehr staatliche Lenkung der Wirtschaft, der Wohnungsmärkte oder grüner Investitionen zu fordern. Doch mit diesen Forderungen treffen sie offenbar immer weniger die Mitte:
In Bezug auf die Wirtschaftskrise zeigt die Umfrage eine klare Verschiebung gegenüber dem Jahr 2020. Es gibt eine stärkere Tendenz gegen staatliche Eingriffe in der Wirtschaft. Die Zustimmung zu weniger staatlicher Lenkung hat um 16 Prozentpunkte zugenommen. Offenbar fühlen sich die Menschen durch zu viele Vorschriften zunehmend eingeengt, mehr wirtschaftliche Freiheit tut Not.
Damit ist die Umfrage auch ein Weckruf für mehr Liberalität und Transparenz, um das Vertrauen der Mitte zurückzugewinnen. Denn nicht nur bröckelt das Vertrauen in das politische System und die staatliche Lenkung. Die Umfrage zeigt auch, dass 69 Prozent der Bürger:innen eine detaillierte und frei einsehbare Aufschlüsselung aller Staatsausgaben sehr gut finden, insgesamt sind 93 Prozent dafür. Sie verlangen eine neue Form der Verantwortlichkeit, wo Transparenz nicht nur ein Schlagwort ist, sondern gelebte Realität.