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Der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen wird häufig gleichstellungs- und bildungspolitisch diskutiert. Eine NEOS Lab-Studie zeigt jedoch: Er hat auch volkswirtschaftliche Vorteile.
Für die 3- bis 5-Jährigen weist Österreich in allen Bundesländern Fremdbetreuungsquoten von weit über 90 Prozent auf. Bei den unter 3-Jährigen zeigt sich jedoch ein ganz anderes Bild. Nur wenige 0- bis 2-Jährige werden überhaupt außerhalb der Familie betreut, und auch unter jenen besuchen nicht alle eine elementarpädagogische Einrichtung, deren Öffnungszeiten mit einer Vollzeitarbeit der Eltern vereinbar sind.
Nur 58,7 Prozent aller fremdbetreuten Kleinkinder gehen in VIF-konforme Kinderbildungseinrichtungen, wobei große regionale Unterschiede bestehen. Österreichweites Schlusslicht ist Oberösterreich, weswegen das Wirtschaftsforschungsinstitut EcoAustria im Auftrag des NEOS Lab die Kosten und den volkswirtschaftlichen Nutzen eines Ausbaus der Kinderbetreuung errechnet hat. Die Ergebnisse sind durchaus interessant.
Bei einer Angleichung der Betreuungsquote der unter 2-Jährigen auf den österreichischen Durchschnitt von 29,9 Prozent beträgt das Nutzen-Kosten-Verhältnis fast 2:1. Rund 60 Millionen Euro würde es kosten, wenn man in Oberösterreich den Österreichdurchschnitt bei den Betreuungsplätzen erreichen würde. Dem stehen fast 120 Millionen Euro volkswirtschaftlicher Nutzen gegenüber.
Dieser volkswirtschaftliche Nutzen setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. Da davon auszugehen ist, dass sich das Betreuungsangebot positiv auf die Berufstätigkeit von Eltern auswirkt – sowohl auf jene, die bereits teilzeit arbeiten in Form einer Stundenerhöhung als auch bei der Mobilisierung von Erwerbslosen – erhöht sich auch das Aufkommen von direkten und indirekten Steuern sowie Abgaben. Darüber hinaus geht damit auch eine Reduktion der Ausgaben für Sozialleistungen einher und mit dem erhöhten Pro-Kopf-Einkommen auch ein erhöhter Konsum.
Die Elementarpädagogik ist die Startrampe für eine gelungene Bildungskarriere. Qualitätsvolle Kinderbetreuung kann sich positiv auf die emotionale, soziale und geistige Entwicklung der Kinder auswirken. Von den gleichstellungspolitischen Aspekten ganz zu schweigen. Die vielbeschworene Wahlfreiheit gibt es nur, wenn es auch wirklich eine Wahl gibt. Zu diesen Argumenten gesellt sich nunmehr auch ein volkswirtschaftliches, denn Kinderbetreuung zahlt sich im wahrsten Sinne des Wortes aus. Der volkswirtschaftliche Nutzen des Kinderbetreuungsausbaus ist zweimal so hoch wie die Kosten.
(Bild: svetikd/iStock)
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