Zum 6. Mal wurde der „Freiheitsindex“ von FORESIGHT (vormals SORA) im Auftrag des NEOS Lab erhoben. Seit 2018 misst er das Freiheitsempfinden der Menschen in Österreich und die Einstellung gegenüber demokratischen Grundfreiheiten. 2023 steigt das Freiheitsgefühl wieder leicht an, bleibt allerdings auf niedrigem Niveau, das Vertrauen in die Europäische Union ist gesunken.
Die Studie im Überblick
Vor dem Hintergrund der andauernden Krisen (u.a. Inflation, Ukraine-Krieg, Klimawandel) und der kommenden EU-Wahl 2024 widmet sich der Freiheitsindex im Jahr 2023 folgenden Schwerpunkten:
- Teuerung
- soziale Einbindung und Selbstwirksamkeit
- Zukunftsaussichten
- Freiheitsgefühl
- Wahrnehmung der EU
Insgesamt wurden 2.081 Menschen befragt. Ein durchschnittliches Interview dauerte 18 Minuten, der Freiheitsindex selbst nahm ca. 3 Minuten in Anspruch. Im Vorfeld wurde dazu ein standardisiertes Messinstrument (Fragebogen) entwickelt.
- Thema: Freiheitsgefühl und Haltung zur EU in Österreich (2023)
- Grundgesamtheit: Menschen ab 16 Jahren mit Wohnsitz in Österreich
- Erhebungsgebiet: Österreich
- Befragungszeitraum: 30. August bis 12. Oktober 2023
- Erhebungsmethode: Telefon- und Online-Interviews
Alle Daten zur Untersuchung sowie die gesamte methodische Vorgehensweise findest du im Freiheitsindex 2023 ab Seite 3.
- Das Freiheitsgefühl ist im Laufe des letzten Jahres wieder leicht gestiegen, bleibt aber auf niedrigem Niveau:
- 66 Prozent der Befragten fühlen sich „frei“ oder „eher frei“,
- das entspricht etwa dem Stand des Jahres 2020 und
- liegt damit immer noch deutlich unter dem Wert von 2018/2019.
- Das Vertrauen in die EU sinkt leicht, eine Tendenz zur Polarisierung (im Vergleich zu 2018) ist erkennbar.
- Die Wahrnehmung von persönlichen Vorteilen durch die EU ist höher bei
- jüngeren Menschen,
- Menschen mit Matura,
- Männern,
- Menschen aus dem oberen ökonomischen Drittel und
- jenen mit höherer politischer Selbstwirksamkeit.
- Ambivalenz im mittleren ökonomischen Drittel:
- überwiegend positiv wahrgenommene soziale Einbindung, persönliche Selbstwirksamkeit und individuelle Zukunftsaussicht
- hohe Betroffenheit durch die aktuelle Teuerung und negative Sicht auf die Möglichkeit des Eigentumserwerbs
- negative Sicht auf die Wirksamkeit politischer Beteiligung und auf die kollektiven Zukunftsaussichten
- Große Betroffenheit im unteren Einkommensdrittel:
- 81 Prozent der Befragten nehmen im Alltag Einschränkungen durch die Teuerung wahr
- negative Sicht auf politische Selbstwirksamkeit und
- mangelnde soziale Einbindung.
- Das Freiheitsgefühl ist im Laufe des letzten Jahres wieder leicht gestiegen, bleibt aber auf niedrigem Niveau:
Zahlen & Fakten
46 %
der Befragten fühlen sich 2023 „frei“
52 %
der Befragten müssen sich wegen der Teuerung „sehr“ oder „ziemlich“ einschränken
36 %
der Befragten vertrauen der EU „sehr“ oder „ziemlich“
Freiheitsindex 2018–2023
Alle Ausgaben des Freiheitsindex auf einen Blick