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Psychische Gesundheit

Oktober 2022

Studie zum Download

Ein Policy Brief von Dieter Feierabend

Viele Studien haben in den letzten Jahren gezeigt, dass sich das mentale Wohlbefinden während der Pandemie teils massiv verschlechtert hat. Informationen über die Qualität und die Ergebnisse der psychischen Versorgung in ganz Europa sind auch nach drei „Corona-Jahren“ unzureichend.

Psychische Gesundheit in Pandemiezeiten

Eine Standortbestimmung
Studienautor: Dieter Feierabend

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policy brief - psychische gesundheit cover

Die Studie im Überblick

Psychische Gesundheit ist mehr als nur die Abwesenheit von Erkrankungen und Symptomen und ein zentraler Bestandteil eines guten und gesunden Lebens. Die COVID-19-Pandemie wirkt sich stark auf die psychische Gesundheit der österreichischen Bevölkerung aus. Österreich weist eine Unterversorgung im Bereich der psychischen Gesundheit auf. Probleme wie Stigmata, Vorurteile bzw. geringes Wissen über psychische Gesundheit sowie oftmals fehlende oder schlechte Daten verschärfen die strukturellen Defizite.

Bei der psychischen Gesundheitsversorgung, besonders für Kinder und Jugendliche, bestanden in Österreich bereits vor der Pandemie große Defizite. Um gegenzusteuern, muss dringend die Gesundheitsinfrastruktur ausgebaut werden. Neben der Behandlung gilt es vor allem auf Prävention zu setzen.

Die österreichische Datenlage basiert oftmals auf unregelmäßigen Erhebungen, vereinzelten Schätzungen zur Prävalenz von psychischen Erkrankungen oder rudimentären Daten über die psychische Gesundheitsversorgung. Die wenigen Daten, die es gibt, zeichnen ein überwiegend düsteres Bild: Eine im Sommer veröffentlichte Studie über die psychische Gesundheit der österreichischen Schüler:innen ergab beispielsweise, dass 62% der Mädchen und 38% der Jungen depressive Symptomatik aufweisen. Im Freiheitsindex, den das NEOS Lab in Zusammenarbeit mit SORA erstellt hat, zeigt sich, dass psychische Gesundheitsprobleme bis weit in die Mitte der Gesellschaft reichen. Österreich kann hier von anderen Ländern lernen, beispielsweise Frankreich. Zu Beginn der COVID-19- Pandemie startete das Santé Publique France eine Panelstudie*): Mit dem Ziel, in regelmäßigen Abständen Aussagen über den psychischen Gesundheitszustand der französischen Bevölkerung zu treffen. Hierbei werden unter anderem Indikatoren für Depressionen oder Angststörungen erhoben. Nach knapp drei Jahren gibt es Ergebnisse, die auch für die österreichische Gesundheitsversorgung von Relevanz sind.

Zahlen & Fakten

62 %

der Mädchen an österreichischen Schulen weisen depressive Symptome auf

40 %

Anstieg an Suizidgedanken der österreichischen Bevölkerung

jede 6. Person

in der EU hat eine psychische Erkrankung

Empfehlungen

Sofortpaket Psychische Gesundheit schnüren

Die Aufstockung der Kontingente für Psychotherapie und der „Pakt gegen Einsamkeit“ sind ein erster Schritt, jedoch müssen umfassendere Lösungen zeitnah entwickelt werden.

Psychische Gesundheit verstärkt mitdenken

Es müssen verstärkt Empfehlungen erarbeitet werden, die es der Bevölkerung erlauben, ihre (psychosozialen) Bedürfnisse zu decken und gleichzeitig ihre Kontakte einzuschränken.

Ziele setzen, Indikatoren entwickeln, Datenlage verbessern

Es gibt für die Wirkungsziele keine Zielvorgaben, Indikatoren für diese sind oftmals nicht ausreichend, und die Datenqualität ist mangelhaft. Ebenso fehlt eine aktuelle Prävalenzerhebung für psychische Erkrankungen und eine darauf aufbauende Analyse des gedeckten Bedarfs.

Gesundheitsinfrastruktur ausbauen

Auf Bundesebene ist eine Kassenregelung für Psychotherapie auf Krankenschein oberste Priorität. Ein Ausbau von niedergelassenen Angeboten muss forciert werden, insbesondere in ländlichen Regionen.

Maßnahmen im Lebensumfeld setzen

Daher müssen niederschwellige Angebote und Infrastruktur, insbesondere im Schulumfeld, an Arbeitsstätten und dem AMS ausgebaut werden. Ebenso ist die Vernetzung zu sozialen Dienstleistern zu verbessen.

Psychische Gesundheit im Fokus

Anlässlich der „Self Care Week“ 2021 legte unser wissenschaftlicher Leiter Dieter Feierabend einen besonderen Blick auf das Thema psychische Gesundheit. Was es jetzt dringend braucht:

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