Seit Kriegsbeginn sind laut dem ACLED Ukraine Conflict Monitor bisher 89.280 Raketenangriffe und Explosionen vorwiegend auf ukrainischem Boden verzeichnet. Die direkten Kämpfe zwischen den russischen Angreifern und ukrainischen Verteidiger:innen belaufen sich auf 26.128.
Dabei wird der Krieg laut Tagesspiegel zunehmend aus der Ferne geführt, d.h. die Zahl an direkten Bodenkämpfen zwischen den Kriegsparteien geht seit Kriegsbeginn zurück, während die Raketen- und Drohnenangriffe dagegen zunehmen. Seit einigen Tagen sind – wie von der NATO beobachtet und kritisiert – 10.000 nordkoreanische Soldaten im Grenzgebiet Kursk auf der Seite Russlands involviert, während die Ukraine nach einem Vorstoß 50.000 russische Soldaten nach eigenen Angaben in diesem Gebiet festhält.
Dagegen erstreckt sich der russische Angriffskrieg mittlerweile auf das gesamte Staatsgebiet der Ukraine. Mit etlichen Luftangriffen und folglich Explosionen hat der Kriegstreiber Wladimir Putin kürzlich im ganzen Land Luftalarm und in vielen ukrainischen Regionen Stromausfälle ausgelöst. Aus geopolitischem und geoökonomischem Kalkül richtet sich dieser Angriffskrieg in erster Linie gegen die ukrainische Zivilbevölkerung und zivile Infrastruktur.
Die UN-Untersuchungskommission spricht in ihrem Bericht aus dem Jahr 2023 von mutmaßlichen Kriegsverbrechen, die systematische Folter und Vergewaltigung, vorsätzliche Tötung und Verschleppung sowie gezielte Angriffe auf die Infrastruktur umfassen, sodass gegen den russischen Präsidenten Putin und weitere russische Entscheidungsträger:innen ein internationaler Haftbefehl erlassen wurde. Anklagepunkte für ein Strafverfahren in Den Haag – oder sogar vor einem Sondertribunal – gibt es viele.