Big Data & Corona - tausche (Daten-)Freiheit gegen Gesundheit?
Was hat sich in den letzen Tagen getan?TV Sendungen, deren Studiogäste per Video zugeschalten sind, Guidelines für Videokonferenzen in gefühlt allen Onlinemedien und Zeitungen, sowie digitale Veranstaltungen und Workshops - in Zeiten der Corona Pandemie haben sich wesentliche Teile unseres Lebens, gefühlt über Nacht, digitalisiert. Mit PC, Laptops, Tablets und Smartphones ausgestattet arbeiten und kommunizieren wir derzeit aus unseren Wohnungen und Häusern. Gerade letztere, die Smartphones, beziehungsweise die Daten, die sich damit sammeln lassen, sind im Rahmen der Corona Pandemie verstärkt in den (medialen) Vordergrund gerückt. Vor zehn Tagen ist der österreichische Mobilfunkbetreiber A1 in den medialen Fokus gerückt, da dieser auf Eigeninitiative Bewegungsdaten an die Regierung geliefert hat. Diese Woche ließ Kanzler Kurz aufhorchen, da er künftig auf "Big Data"-Auswertungen setzen will, um Corona zu stoppen. Eine verstärkte Händyüberwachung wollte Kurz, beziehungsweise die Türkis-Grüne Bundesregierung, dezidiert nicht ausschließen und verwies auf Gespräche mit Benjamin Netanyahu. Auch die Landesregierungen werden aktiv, soll will das Land Kärnten Adressen und Namen von Infizierten unter anderem an das Rote Kreuz und die Freiwillige Feuerwehr weitergeben.So zerstritten und uneinig sich die EU-Staaten in vielen Aspekten der Corona-Krise zeigen, bei der Überwachung der Bürger_innen zeichnet sich immer stärker ein einheitliches Bild: in Brüssel überwachen Drohnen ob die Regeln der "sozialen Distanz" eingehalten werden, in Frankreich werden Telekommunikationsdaten an die Regierung weitergeleitet und mehrere Mitgliedsstaaten lassen Apps entwickeln, die Menschen über Patienten informieren, die mit dem Coronavirus infiziert sind und sich in ihrer Nähe befinden.